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Indien: Glaubensfreiheit durch Hindu-Nationalisten bedroht

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat an Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert, sich bei ihrer bevorstehenden Indien-Reise für Glaubensfreiheit und für ein Ende der Gewalttaten von Hindu-Nationalisten gegen Christen und Muslime einzusetzen.

In einem am Mittwoch veröffentlichten 45-seitigen Menschenrechtsreport dokumentiert die GfbV 163 Übergriffe auf Christen und Muslime, die zwischen März und September 2015 verübt worden sein sollen. Seit Premierminister Narendra Modi im Mai 2014 die Macht übernommen hat, seien mehr mehr als 760 Gewalttaten gegen religiöse Minderheiten begangen worden, heißt es in dem Bericht. „Die Religionsfreiheit in Indien ist in akuter Gefahr. Premierminister Modi muss seinen dürftigen Lippenbekenntnissen zur Glaubensfreiheit endlich Taten folgen lassen, um den Frieden zwischen den Religionsgemeinschaften in Indien zu sichern und menschenrechtliche Grundstandards in Asiens größter Demokratie zu gewährleisten“, so GfbV-Asienreferent Ulrich Delius.

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Laut dem GfbV-Report sind religiöse Minderheiten in Indien nicht „diffuser Gewalt“ ausgesetzt, sondern Opfer gezielt geplanter Übergriffe Hindu-nationalistischer Organisationen, die eng mit der Regierungspartei Bharatiya Janata Party (BJP) vernetzt sein sollen. Führende Vertreter von mit der BJP vernetzten Hindu-Organisationen hätten dazu aufgerufen, alles dafür zu tun, damit es in Indien bis Ende des Jahres 2021 keine Christen und Muslime mehr gebe. Durch Anti-Konversionsgesetzen der Bundestaaten, der Hinduisierung des Schulsystems und immer neuen Verboten des Schlachtens von Rindern und des Fleischverkaufs würden die Rechte religiöser Minderheiten systematisch missachtet und ihr Bewegungsspielraum im gesellschaftlichen Leben immer kleiner.

Besonders besorgniserregend sei die massive Zunahme von Gewalttaten gegen Christen und Muslime in ländlichen Gebieten. So würden Priester oder Gläubige von Hindu-Nationalisten angegriffen und aus ihren Dörfern vertrieben. Muslimen seien die Bärte abgeschnitten bzw. Kopftücher heruntergerissen worden. In einem Fall seien Dutzende Christen allein aufgrund ihres Glaubens aus ihrem Dorf ausgeschlossen worden. Sie hätten sich geweigert, zum Hinduismus zu konvertieren.

Doch nicht nur die Gewalt gegen einzelne Christen und Muslime habe zugenommen, beklagt die Gesellschaft für bedrohte Völker. So würden Hetzparolen von Hindu-Nationalisten die Gewalt zwischen religiösen Gemeinschaften insgesamt schüren. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2015 habe die Zahl solcher Massenkonflikte um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. „Wenn Premierminister Modi nicht die Hasstiraden von Hindu-Nationalisten eindämmt, drohen Indien noch mehr Gewalt und Unfrieden“, erklärte Delius.

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