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Indien: Weihnachten von Konvertierungsstreit überschattet

In Indien sorgt eine geplante Massenkonvertierung von Christen und Muslimen für Streit. Hinduistische Organisationen wollen an Weihnachten eine große Feier für zum Hinduismus Bekehrte in der Hauptstadt Neu-Delhi abhalten, wie die «Hindustan Times» am Dienstag berichtete.

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An der Zeremonie sollen auch Spitzenpolitiker der regierenden Bharatiya Janata Party (BJP) teilnehmen, etwa Wissenschaftsminister Harsh Vardhan. Parlamentarier forderten Premierminister Narendra Modi auf, sich öffentlich gegen solche Massenkonvertierungen auszusprechen.

 Modi, ein bekennender Hinduist, hat sich bisher nicht klar zu diesem Thema geäußert. Der Regierungschef ist Mitglied der berüchtigten extremistischen Rashtriya-Swayamsewak-Sangh-Organisation, die das religiöse vielfältige Indien in eine Nation von Hinduisten verwandeln will.

 Weihnachten ist zwar ein offizieller Feiertag in Indien. Der im vergangenen Mai gewählte Premier hat den 25. Dezember allerdings auch zum «Tag der Guten Regierungsführung» erklärt. Verwaltungsangestellte in der Hauptstadt müssen zum Teil zur Arbeit erscheinen, um Veranstaltungen zum Thema «Regierungsführung» zu besuchen. Für Beamte im Bundesstaat Haryana, der von der BJP regiert wird, ist der Weihnachtstag in diesem Jahr bereits kein Feiertag mehr.

 Indien hat über 1,2 Milliarden Einwohner. Etwa 80 Prozent davon sind Hinduisten, die Zahl der Muslime liegt bei etwa 160 Millionen. Rund 24 Millionen Inder sind Christen, etwas mehr als zwei Prozent.

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 Der Konvertierungsstreit begann vor gut einem Monat mit der Bekehrung von 300 Muslimen in der nordindischen Stadt Agra. Weitere Aktionen in ganz Indien folgten. Kritiker befürchten, dass das Programm der hindunationalistischen Organisationen – euphemistisch «ghar wapsi» («Rückkehr nach hause») genannt – zu erheblichen Konflikten auf dem Subkontinent führen wird. In Neu-Delhi ist es bereits in einigen Vierteln zu Zusammenstößen zwischen Muslimen und Hinduisten gekommen.

(Quelle: epd)

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