Über 1.000 Tage saß Pastor Youcef Nadarkhani im Iran hinter Gittern – nun wurde er vom Vorwurf der Apostasie („Abfall vom Islam“) freigesprochen und aus dem Gefängnis entlassen.
Laut einem Bericht von „Christian Solidarity Worldwide“ (CSW) wurde Nadarkhani im zweiten Punkt der Anklage, Evangelisierung von Muslimen, schuldig gesprochen und zu drei Jahren Haft verurteilt. Diese Strafe betrachtete das Gericht jedoch durch die lange Untersuchungshaft als abgegolten. Ein Foto des freigelassenen Pastors veröffentlichte unter anderem der Nachrichtendienst „Baptist Press“. Gemäß der Online-Ausgabe der britischen Zeitung „The Guardian“befindet sich der 35-Jährige inzwischen wieder bei seiner Familie.
Nadarkhani war im Oktober 2009 verhaftet worden, weil er gegen den Islamunterricht in der Schule seiner Kinder protestiert hatte. Im Jahr darauf war er wegen Apostasie zum Tode verurteilt worden. Zahlreiche Politiker, Kirchenvertreter, Organisationen und Menschenrechtler aus der ganzen Welt hatten sich für die Freilassung des Pastors eingesetzt. Experten hatten beim heutigen Prozess eher mit neuen Anschuldigungen gerechnet, nicht jedoch mit der Freilassung.
„Während wir uns sehr über diese wunderbare Nachricht freuen vergessen wir aber nicht, dass Hunderte noch wegen ihres Glaubens inhaftiert sind“, kommentierte CSW-Geschäfstführer Mervyn Thomas das Ereignis.