Zwei Drittel der Iren haben in einem Referendum für das Recht auf Abtreibung gestimmt. Bis zum Jahresende soll das Parlament nun ein Gesetz verabschieden, das Abtreibungen bis zur zwölften Woche nicht mehr unter Strafe stellt. Danach ist ein Schwangerschaftsabbruch lediglich aus medizinischen Gründen erlaubt.
Mit einem solch klaren Votum hatten Beobachter im katholisch geprägten Irland nicht gerechnet. Cora Sherlock von der LoveBoth-Kampagne sprach von einem „traurigen Tag“ für Irland. Der konservative Premierminister Leo Varadka, früher selbst ein Gegner der Verfassungsänderung, wertete das Ergebnis dagegen als Ausdruck einer „stillen Revolution“, wie die Tagesschau berichtet. Varadka weiter: „Das Volk hat gesprochen – und entschieden, dass wir eine moderne Verfassung für ein modernes Land wollen. Und dass wir Frauen vertrauen und ihre Entscheidungen respektieren.“