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Israel: Proteste gegen jüdisch-muslimische Hochzeit

Eheschließung unter Polizeischutz: Ein Muslim und eine zum Islam konvertierte Jüdin haben am Sonntagabend in der israelischen Stadt Rischon LeZion geheiratet. In den vergangenen Wochen hatten zahlreiche rechtsgerichtete Israelis gegen die geplante Hochzeit protestiert.

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Mahmud Mansur und Morel Malka lernten sich vor fünf Jahren kennen – und erlebten nach eigenen Angaben die "Liebe auf den ersten Blick". Sie hätten sofort gewusst, dass sie heiraten würden. Doch Mahmud ist ein israelischer Muslim, Morel entstammt einer jüdischen Familie. Vor der Hochzeit trat sie zum Islam über. Der Brautvater lehnte die Verbindung ab, konnte aber seine Tochter nicht von ihrem Vorhaben abbringen.

 Widerstand gegen die Partnerschaft kam von der Organisation "Lehava", die Mischehen verhindern will. Sowohl das Brautpaar als auch der Besitzer des Hochzeitssaals in Rischon LeZion seien Belästigung ausgesetzt gewesen, schreibt die Tageszeitung "Jerusalem Post".

Rivlin: "Kein Platz für Rassismus in Israel"

 Staatspräsident Reuven Rivlin kritisierte die öffentlichen Angriffe gegen das junge Paar auf Facebook: "Eine rote Linie zwischen der Ausdrucks- und Protestfreiheit und der Hetze wurde überschritten. Mahmud und Morel aus Jaffa haben entschieden, zu heiraten und ihrer Freiheit in einem demokratischen Staat nachzukommen. Die Äußerungen der Hetze gegen sie sind abscheulich und besorgniserregend." Dabei spiele seine persönliche Haltung zum Thema Mischehen keine Rolle.

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 Weiter schrieb das Staatsoberhaupt: "Nicht alle müssen an der Freude von Mahmud und Morel teilhaben – aber alle sind ihnen gegenüber zum Respekt verpflichtet." Für Hetze, Gewalt und Rassismus sei kein Platz in der israelischen Gesellschaft. Rivlin wünschte den Brautleuten viel Freude für ihr gemeinsames Leben.
Das Magistratsgericht Rischon LeZion entschied am Sonntag, dass Lehava protestieren dürfe – allerdings nur 200 Meter vom Festsaal entfernt an einem Ort, den die Polizei aussucht. Das Hochzeitspaar selbst hatte 14 Wachleute für das Fest engagiert. Hunderte Gäste kamen schließlich zur Feier, einige auch ohne Einladung. Alle wurden gründlich von den Sicherheitskräften kontrolliert.

Besuch von der Gesundheitsministerin

 An einer Demonstration gegen die Feier nahmen etwa 500 Israelis teil. Unter ihnen war auch der ehemalige Abgeordnete Michael Ben Ari. Er hatte in der Knesset die Parteien "Nationale Union" und "Stärke für Israel" vertreten. Sieben rechtsgerichtete Aktivisten wurden festgenommen. Gleichzeitig bekundeten rund 200 Demonstranten Unterstützung für die Hochzeit.

 Gesundheitsministerin Jael German (Jesch Atid) beglückwünschte das Brautpaar persönlich. Sie bezeichnete ihren Besuch als symbolischen Akt und ergänzte: "Es war mir wichtig, sie zu unterstützen, ihnen die Hand zu drücken und ihnen viel Glück zu wünschen und zu sagen, dass im Staat Israel Juden, Muslime und Christen leben können. Für alle gibt es hier Platz."

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(Quelle: Israelnetz.com)

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