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„Jesus war weit weg“: EKD-Ratschef Schneider beklagt Versagen der Kirche bei Kriegsausbruch 1914

Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 hat die evangelische Kirche nach Einschätzung des EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider versagt. Nur wenige Protestanten hätten sich dagegen gewehrt, "dass der christliche Glaube als Verstärker von nationalen Interessen benutzt wurde", sagte Schneider

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Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) werde zum 100. Jahrestag eine Erklärung abgeben, in der sie an das Versagen erinnere, kündigte der Ratsvorsitzende an. Zugleich wolle sie verdeutlichen, dass sie aus theologischen Irrwegen sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg gelernt habe. Es habe Millionen Toter gebraucht, um zu begreifen, dass die Legitimation von Kriegen um Gottes willen so nicht weitergehen dürfe, räumte der höchste Repräsentant der rund 24 Millionen Protestanten in Deutschland ein: "Jesus Christus war weit weg von der Legitimation nationaler Kriegsinteressen in seinem oder in Gottes Namen."

 Der EKD-Ratschef sagte, aus Sicht der biblischen Friedensbotschaft müsse auch ein großer Teil der damaligen Theologen infrage gestellt werden, die sich in den Dienst der Kriegspropaganda gestellt hatten. Er erinnerte daran, dass bei Kriegsausbruch von den Bevölkerungsmassen vor dem Berliner Schloss das Kirchenlied "Nun danket alle Gott" gesungen worden sei. Wenn dies heute so geschehe, würde er das als Gotteslästerung bezeichnen, erklärte Schneider. Dies unterstelle er allerdings den Menschen damals nicht. Auch Gottesbilder und ethisches Verhalten müsse im geschichtlichen Zusammenhang gesehen werden.

(Quelle: epd)

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