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Jesus-Serie „The Chosen“: Entstanden aus einem Misserfolg

Filmemacher Dallas Jenkins erlebt den Tiefpunkt seiner beruflichen Karriere: Sein christliches Filmprojekt scheitert krachend. Doch aus dem Fehlschlag entwickelt sich das Projekt seines Lebens: „The Chosen“. Hier erzählt er die Geschichte eines unwahrscheinlichen Erfolgs.

Von Dallas Jenkins

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Das Ziel von The Chosen ist, ein authentisches Bild von Jesus zu zeigen, und zwar durch die Augen der Menschen, die mit ihm unterwegs waren. In vielen Filmen, in denen Jesus die Hauptfigur ist, ist er keine Identifikationsfigur, weil er entrückt und ein wenig weltfremd erscheint – eben der vollkommene Sohn Gottes. Doch wenn wir Jesus durch die Augen anderer sehen – durch die Augen von Menschen wie Simon Petrus, Maria Magdalena, Nikodemus und Matthäus –, dann begegnen wir einem Menschen, mit dem wir uns tatsächlich identifizieren können.

Ein wichtiges Thema von The Chosen ist, dass Jesus uns verändert, uns zu Menschen macht, die wir vorher nicht waren. Wenn wir Jesus aus der Sicht von Menschen sehen, die ihm persönlich begegnet sind, dann können wir uns genauso verändern lassen, wie sie verändert wurden. Paradoxerweise entstand The Chosen aus einem Misserfolg.

„Zu gut für dieses Genre“

Am Anfang meiner beruflichen Laufbahn hatte ich eine sehr negative Einstellung zu christlichen Filmproduktionen. Ich war stolz zu sagen, ich sei kein christlicher Filmemacher, sondern ein Filmemacher, der zufälligerweise Christ ist. Nur ganz wenige christliche Filme genügten meinen hohen Ansprüchen, und darum fühlte ich mich zu gut für dieses Genre. Doch Gott holte mich von meinem hohen Ross herunter und korrigierte meine Überheblichkeit.

Zu Beginn meiner Karriere in Hollywood sagte Gott eines Tages zu mir: „Auch meine Leute haben ein Recht auf gute Filme.“ Ich empfand das als Zurechtweisung wegen meiner ablehnenden Haltung zu christlichen Medien und zugleich als Aufforderung, das Filmemachen – und zwar christliche Filme – als meine Berufung zu sehen. Man könnte meinen, das Leben würde einfacher, wenn man einem Ruf Gottes folgt. Aber ich habe erfahren, dass ein solcher Ruf häufig begleitet ist von Schmerz und leidvollen Erfahrungen – eigentlich gehören sie notwendig dazu.

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Horrorfilm-Größe produziert christlichen Film

Nach mehreren Jahren in Hollywood, in denen ich meiner neuen Berufung folgte, Filme zu machen, die ganz unerschrocken auf dem christlichen Glauben basieren, wurde ich von Mitarbeitern einer großen Kirche in einem Vorort von Chicago gefragt, ob ich mich nicht ihrem Film-Team anschließen wollte. Ich drehte für die Gemeinde einen kurzen Film mit dem Titel „The Ride“ – eine moderne Fassung des Gleichnisses vom verlorenen Sohn. Dieser kleine Film für meine Gemeinde gelangte in die Hände eines der besten Produzenten in Hollywood, paradoxerweise eines Mannes, der mit großem Erfolg Horrorfilme produzierte. Ihm fehlte natürlich jegliches geistliche Interesse an Filmen, in denen es um den christlichen Glauben geht, aber nachdem er The Ride gesehen hatte, erkannte er das finanzielle Potenzial für diesen Markt.

Natürlich war ich zunächst einmal misstrauisch, als er mir vorschlug, mit mir zusammen solche Filme zu produzieren, vor allem, als er ausgerechnet World Wrestling als Finanzpartner ins Spiel brachte. Ich konnte ahnen, was diese beiden Größen für den Inhalt meiner Filme bedeuten würden. In Hollywood lautet die goldene Regel: Wer das Geld gibt, bestimmt auch die Regeln. Aber er versicherte mir: „Der Inhalt bleibt ganz allein dir überlassen. In dieser Hinsicht hast du das Sagen.“

Krachender Fehlschlag

Ich stellte ihnen das nächste Projekt vor, an dem ich gerade arbeitete, ein Film mit dem Titel „Die Auferstehung des Gavin Stone“. Das Drehbuch fand ihre Zustimmung. So kam es, dass eine Produktionsfirma für Horrorfilme, eine Pro-Wrestling-Firma und eine Vorortgemeinde von Chicago gemeinsam einen Film drehten, der das Evangelium zum Inhalt hatte, dessen Schauplatz eine Kirche war und der auch in einer Kirche gedreht wurde. Die Dreharbeiten waren ein unglaubliches Erlebnis, und Gott war ganz offensichtlich mit uns. Die Produzenten deuteten an, dass wir in den kommenden zehn Jahren noch einige Filme miteinander machen würden. Ich freute mich darauf, meiner Berufung zu folgen und meine Gaben einzusetzen und zu tun, was mir am Herzen lag und wovon ich glaubte, es sei mein Auftrag. Bis „Die Auferstehung des Gavin Stone“ in die Kinos kam.

Am Morgen nach einer Filmpremiere fiebert man den Zuschauerzahlen entgegen und weiß sofort, wie ein Film laufen wird. Gavin Stone war auf der ganzen Linie ein Fehlschlag, ein absoluter Misserfolg. In nur zwei Stunden wurde ich, der Regisseur mit einer strahlenden Zukunft, zu einem Regisseur ohne Zukunft. Den Verantwortlichen der Horrorfilm-Firma und der WWE wurde klar, dass es ein Fehler gewesen war, sich in christliches Fahrwasser zu begeben, und sie kehrten zurück zu dem, was sie am besten konnten. Nichts für ungut, aber das war’s.

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Gott beherrscht unmögliche Mathematik

An diesem absoluten Tiefpunkt saß ich mit meiner Frau Amanda zu Hause und betete. Ich war am Boden zerstört. Wir hatten in diesem Projekt so klar die Führung Gottes erkannt. Ich verstand es einfach nicht. Keiner von uns beiden vernahm hörbar die Stimme Gottes, aber ich sah einen Hoffnungsstrahl, als Amanda sagte, Gott hätte ihr zwei Dinge aufs Herz gelegt. Sie schlug ihre Bibel auf und las die Geschichte, wie Jesus den fünftausend Menschen zu essen gibt. Und sie hatte das Gefühl, dass er zu ihr sagte: „Ich beherrsche unmögliche Mathematik.“

Was um alles in der Welt sollte das heißen? Wir hatten keine Ahnung.

Aber wir lasen die Geschichte von der Speisung der Fünftausend, die wir seit unserer Kindheit unzählige Male gehört hatten, noch einmal, und wir entdeckten Dinge darin, die wir vorher übersehen hatten. Der Satz: „Ich beherrsche unmögliche Mathematik“ gab uns neue Hoffnung. Vielleicht wollte Gott uns sagen, dass die Zuschauerzahlen an diesem Wochenende plötzlich auf wundersame Weise in die Höhe schießen und unsere Partner aus Hollywood ihre Meinung ändern würden. Weil Gott unmögliche Mathematik beherrscht. Das passierte nicht. Die Zahlen gingen noch mehr in den Keller. Nach einem langen Tag, an dem wir uns ganz unserer Enttäuschung hingegeben hatten, ging Amanda zu Bett.

Um vier Uhr morgens setzte ich mich an meinen Computer und tippte eine zehnseitige Analyse meiner Fehler, der Fehler meiner Partner und aller Faktoren, die diesen größten Misserfolg meiner Karriere verursacht hatten. Eine Facebook-Nachricht von jemandem, mit dem ich seit etwa einem Jahr Nachrichten austauschte, dem ich aber noch nie persönlich begegnet war, ploppte auf meinem Bildschirm auf. Ohne Gruß oder Anrede stand da einfach: „Vergiss nicht, es ist nicht deine Aufgabe, die Fünftausend zu speisen. Deine Aufgabe ist es, das Brot und die Fische bereitzustellen.“ Das war so ungewöhnlich, dass ich mich sogar fragte, ob mein Computer vielleicht mein Gespräch mit Amanda irgendwie belauscht hatte. Ich antwortete sofort: „Warum hast du mir diese Botschaft geschickt?“ „Keine Ahnung. Gott hat mir das aufgetragen.“

„Ich war mir sicher: Gott ist real“

Das war ein entscheidender Einschnitt in meinem Leben. Ich weiß jetzt mit absoluter Sicherheit, dass Gott real ist, und ich war mir sicher, dass er bei dieser Sache seine Hände im Spiel hatte – so schmerzlich das auch war. Zum ersten Mal in meiner Berufslaufbahn war ich bereit, die Filmproduktion aufzugeben, wenn Gott das von mir erwartete. Im Laufe der kommenden Wochen erlebte ich eine tiefe Freude, die nur der verstehen kann, der sie selbst kennengelernt hat. Ich freute mich nicht darüber, dass meine Zukunft so unsicher war. Aber in mir war diese Freude, die entsteht, wenn man bereit ist zu tun, was Gott von einem möchte – selbst wenn das für mich bedeuten sollte, dass ich meine Leidenschaft für das Filmemachen aufgeben müsste. Denn meine Aufgabe war nur, das Brot und die Fische bereitzustellen. Seine Aufgabe ist es, die Wunder zu tun und die Ergebnisse hervorzubringen. Diese Erkenntnis machte mich offen für das, was dann geschah.

Ich bekam den Auftrag, einen weiteren Kurzfilm für meine Gemeinde zu drehen. Da ich nun Zeit hatte und keine Partner mehr, die Millionen Dollar in meine Produktion investierten, war jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Geschichte über die Geburt Jesu gekommen – aus der Perspektive der Hirten, denen diese Geburt angekündigt wurde und die ihn im Stall aufsuchten. Die Idee war einfach – die Geschichte der Geburt Jesu, erzählt von normalen Menschen, die ihm begegneten. Und als jemand, der in einer Gemeinde aufgewachsen ist, wollte ich diese alte Geschichte so erzählen, dass die Zuschauer den Eindruck hätten, sie würden sie zum ersten Mal hören.

Das Projekt machte mir große Freude, denn es fühlte sich richtig an, und ich glaubte, dass dieser Film auch in unserer Gemeinde Erfolg haben würde. Während der Dreharbeiten hatte ich die Idee für eine TV-Serie über Jesus aus der Perspektive von einfachen Menschen, die ihm begegnet sind. Der kurze Film The Shepherd gelangte in die Hände eines Filmverleihs, und die Entscheider dort zeigten sich beeindruckt. Mehr noch, sie waren fasziniert von meiner Idee einer Fernsehserie und wollten auch die in ihr Programm nehmen. Ich war begeistert, bis es hieß, die Serie sollte durch Crowdfunding finanziert werden. Das funktioniert doch nie im Leben, dachte ich. Meine Prognose war, dass wir nicht mehr als 800 Dollar zusammenbringen würden, aber für dieses Projekt waren Millionen nötig. Doch wie man so schön sagt: Der Rest ist Geschichte. 16.000 Menschen, die mehr als zehn Millionen Dollar investierten, das ist wirklich unmögliche Mathematik.

Ich hoffe und bete, dass Sie berührt werden durch die Begegnung mit Jesus, dargestellt aus der Perspektive von ganz gewöhnlichen Menschen, von Menschen wie Sie und ich: Jesus – The Chosen.


Dieser Text ist ein gekürzter Auszug aus dem Buch „THE CHOSEN – Ich habe dich bei deinem Namen gerufen„. Es ist bei Gerth Medien erschienen. Gerth Medien gehört wie Jesus.de zur SCM Verlagsgruppe.

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