Dieser Eheratgeber ist locker und frisch geschrieben, hat gleichzeitig aber sehr viel Tiefgang. Jörg Berger gelingt es, schwierige Themen direkt und mit viel Einfühlungsvermögen auf den Punkt zu bringen. Eine gelingende Beziehung braucht – genau wie Pflanzen– nur wenige Bedingungen, um zu blühen: Zeit und Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Intimität, gemeinsame Erlebnisse und persönliche Freiheit.
Doch im Garten der Liebe kann es Unkraut geben, das die Liebe überwuchert. Oder kleine Schädlinge, die Schritt für Schritt die Beziehung verändern und ihr schaden können, wenn sie nicht beseiitigt werden.
Berger zeigt, welche äußeren Einflüsse eine starke Wirkung auf die „Pflanze der Liebe“ haben können, zum Beispiel die Herkunftsfamilien mit ihren Prägungen, Stress und Arbeitssucht, Intimität, Fremdverlieben, Stacheln in der Partnerschaft, Krisenzeiten, Berufungen und und …
Am Ende eines jeden Kapitels gibt es Checklisten mit einige Fragen zur persönlichen Reflektion und Austausch. Trotzdem erweckt der Ratgeber nicht den Eindruck eines Arbeitsbuches, das man weglegen möchte, weil es zu anstrengend wird, sondern es macht Lust auf mehr.
Gut ist auch, dass die einzelnen Kapitel einzeln gelesen werden können, wenn mich etwas gerade besonders anspricht.
Zum Schluss beleuchtet Jörg Berger den ganzen „Liebesgarten“ durch einer neue Persepektive: die 4 Jahreszeiten in der Liebe. Nicht nur in der Natur, auch in unserer Liebesbeziehung gibt es Frühling und Sommer, Herbst und Winter. Die Beschreibung dieser Zeiten mit all ihren Facetten, den Chancen genauso wie den Herausforderungen ließen mich als langjährig verheiratete Ehefrau schmunzeld erinnern und es gab viele „Ahas“ genauso wie „Ja,genau“ „Stimmt“ und „Auf den Punkt getroffen.“
Dieses Buch ist ein Gewinn für jedes Paar, ob kurz oder lang verheiratet; es ist wie ein leichter aber notwendiger Sommerregen vertrocknete Stellen der Beziehung.
Von Christa Keip