Der Autor des Buchs, Johannes Hartl, ist promovierter katholischer Theologe und Leiter des Gebetshauses Augsburg. Hier findet an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag Gebet statt. Damit ist Hartl prädestiniert, über das Thema Gebet zu schreiben. Und er schreibt nicht typisch katholisch, auch nicht typisch evangelisch, sondern: Lebensnah und jesusnah.
Hartls Sprache ist entspannt und lebenspraktisch. Mit seinen 136 Seiten macht das Buch einen locker-leichten Eindruck, doch schon die hochwertige Gestaltung verspricht einen wertvollen Inhalt. Durch den besonderen Stoffeinband lädt das Buch ein, es in die Hand zu nehmen. Und das lohnt sich auch immer wieder, selbst wenn man es schon einmal durchgelesen und „durchgeübt“ hat. Denn schon nach den ersten Kapiteln wird klar: Hier geht es nicht um verschiedene Gebetsübungen, sondern um eine innere und äußere – eben um eine grundsätzlich veränderte – Gebetskultur.
In jedem der zwölf Kapitel nimmt der Autor den Leser zunächst mit hinein in ein persönliches Erlebnis. Er erzählt Geschichten aus dem Alltag, aus anderen Ländern, aus seinem Leben oder anderen. Durch die praktische Einleitung eröffnet er den Weg hin zu biblischen Gedankengängen. Stets wird eine biblische Wahrheit beschrieben, mit Bibelstellen erfasst und das Thema des Kapitels dargestellt. Alles wird oft durch einfache, aber eindrückliche Zeichnungen untermalt. Zuletzt folgen immer eine oder auch mehrere praktische Gebetsübungen, jeweils zum Thema des Kapitels.
Mit Themen wie zum Beispiel „Nichts“, „Wahrnehmung“, „Geheimnis“, „Body“, „Kapitulation“ usw. macht das Inhaltsverzeichnis neugierig. Die Kapitel bauen aufeinander auf. Wer sich auf die praktische Reise begibt und die Gebetsübungen in seinen Alltag integriert, hat meiner Einschätzunh nach die Möglichkeit, in ein ganzheitliches Gebetsleben hinein zu wachsen.
Von Miriam Motzkus
