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Judy Bailey: „Wenn wir etwas haben, können wir teilen!“

World Vision feiert 30-jähriges Bestehen. Seit 2002 ist die Sängerin Judy Bailey Botschafterin der christlichen Hilfsorganisation und reiste zu Projekten im Kongo, in Tansania, Senegal und Ruanda. Jesus.de hat sich mit Judy Bailey über Ihr Engagement unterhalten.

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Du bist auf Barbados aufgewachsen, wo es viel Armut gibt.

Ich habe eigentlich nicht das Gefühl, dass Barbados arm ist. Es gibt Armut, aber es ist nicht vergleichbar mit einigen Ländern in Afrika. Auf Barbados können wir überall Wasser bekommen. Es gibt fließendes, sehr gutes Wasser. In Afrika gibt es viele hunderdtausende Menschen, die kein fließendes Wasser haben. Wenn die überhaupt was kriegen, müssen sie 3 Stunden laufen und dann ist das wirklich nur Brunnenwasser mit schlechter Qualität. Wir würden das nicht trinken. Es sieht auch nicht aus, als ob man das überhaupt trinken kann.
Das ist für mich ein großer Unterschied zwischen Barbados und Afrika. Ich sage nicht, dass in Barbados alles perfekt ist. Es gibt Leute, die haben nichts – ähnlich wie in Afrika oder auch Indien.

Musstest du auf Dinge verzichten?

Ja, musste ich – auf jeden Fall. Ich hatte viele Leute um mich herum, die viel Geld hatten. Meine Eltern hatten nicht so viel Geld. Wir waren vielleicht irgendwo in der Mitte. Wir hatten nicht das bequemste Haus,  ich hatte nicht so viele Spielsachen oder konnte nicht in den Urlaub fahren, wie viele Nachbarkinder. Unser Auto war immer das älteste in der Nachbarschaft. Aber es gab auch Leute, die gar kein Auto hatten.

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Haben diese Dinge dein Leben und deinen Charakter beeinflusst?

Ich glaube schon. Wir hatten ein ziemlich großes Haus in London, das mein Vater verkauft hat. Nach und nach ist das Geld ausgegangen und mein Vater hat bereut, es verkauft zu haben.
Er wollte immer mehr haben. Er war so traurig, weil er an materiellen Dingen hing. Wir hatten eigentlich ein gutes Leben. Wir hatten mehr als genug zu essen und ein Dach über dem Kopf. Aber er hat immer gemeckert, weil ihm etwas gefehlt hat. Ich hatte die Nase voll davon, dass er das immer gesagt hat. Irgendwann habe ich gedacht: Solche Dinge werden mein Leben nicht bestimmen. So werde ich nicht leben. Es hat meine Perspektive geprägt, dass ich gesagt habe: Materielle Dinge sind nicht die Dinge, die mich glücklich machen. Die können nicht bestimmen, ob ich glücklich bin oder nicht.

War die Armut, die du selbst als Kind erlebt hast, eine Motivation, dich für World Vision zu engagieren?

Was hat mich für World Vision motiviert? Irgendwie habe ich immer gedacht, wenn wir was haben, können wir teilen. Und es hat mich immer traurig gemacht, wenn ich Leute mit gleicher Hautfarbe gesehen habe, die leiden. Ich sah Menschen, die mein Bruder, meine Schwester oder meine Mutter hätten sein können. Ich sah Bilder im Fernsehen, die mir so nah waren. Die Menschen sahen so aus wie ich und ich dachte: Wow, die Leute können nicht essen und haben kein Wasser – wie kann das sein? Über die Jahre ist das mehr in mir gewachsen und ich habe gedacht: ich kann nicht viel tun, aber was ich tun kann, das tue ich auch.

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Und ich wollte auch andere Leute motivieren, irgendetwas zu tun. Und wir können was tun. Wir haben zwei Patenkinder, die jetzt versorgt sind. Sie kommen in die Schule, bekommen Impfungen. In Deutschland bekommen wir Impfungen, das ist so normal. Wir sind versichert, das ist alles super. Aber viele Leute in Afrika die haben keine Chance. Und es ist toll, wenn man dabei ist und sieht, wie in Dörfern Brunnen gebaut werden – und wie die Leute feiern. Sie feiern etwas, was wir hier so selbstverständlich hinnehmen, wir haben ja Wasserhähne im Haus. Alle diese Dinge sagten mir, mach weiter, lasst uns helfen, wo wir helfen können.

(Quelle: jesus.de)

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