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Käßmann: Kirche und Medien müssen Vorbehalte überwinden

Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat dafür geworben, gegenseitige Vorbehalte zwischen Kirche und Medien zu überwinden.

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Oft begegneten sich zwei Welten, sagte Käßmann vor rund 180 Journalisten am Samstag im Kloster Loccum bei Nienburg: «Die eine weiß nicht, was die andere tut.» Die Medien seien auf kurze Beiträge eingestellt, bei der Kirche hingegen dauere eine Predigt mindestens 15 Minuten. So redeten beide Seiten häufig aneinander vorbei.

  Die Kirchen müssten sich den kritischen Fragen der Medien stellen. «Ich erwarte von den Medien aber auch einen gewissen Respekt vor dem christlichen Glauben», betonte die Bischöfin bei der Veranstaltung zum Thema «Die Lust am Leid – Ethik und Verantwortung im Journalismus».

  Die Leiterin der Deutschen Presseagentur (dpa) für Norddeutschland, Christina Freitag, berichtete von einem «Hang zum Infotainment» in den Medien: «Es muss menscheln, es muss Prominente geben.» Zudem sei im Internet durch Blogs und den Kurznachrichtendienst Twitter eine neue Art der Öffentlichkeit entstanden, in der in hoher Geschwindigkeit alles Mögliche verbreitet werde. «Die Entblößung im Internet ist relativ groß», sagte sie kritisch. «Jeder, der eine Kamera halten kann, macht Nachrichten.» Bei Twitter finde sich häufig «eine Ansammlung von Banalitäten».

  Die neue Chefredakteurin der «tageszeitung», Ines Pohl, sieht in den neuen Internetdiensten dagegen eine nützliche Recherchequelle. «Da sind Gefahren drin, aber auch Chancen», sagte sie. «Man sollte das nicht verdammen.» Über Twitter habe die taz etwa Informationen aus Krisengebieten im Nahen Osten bekommen, die sie sonst nie erhalten hätte.

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  Der Fernsehpastor und Leiter der Evangelischen Fernsehkirche im NDR, Jan Dieckmann, kritisierte den hohen Zeitdruck in den Redaktionen. «Je mehr Geschwindigkeit, desto mehr Qualität geht automatisch verloren», sagte er. 

(Quelle: epd)

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