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Kanzelverbot: Bremer Pastor Olaf Latzel darf nicht in Holzmindener Kirche predigen

Der evangelikale Bremer Pastor Olaf Latzel darf nicht in einer evangelischen Kirche im niedersächsischen Holzminden predigen. Der Holzmindener Superintendent Ulrich Wöhler begründete die Entscheidung damit, dass Latzel grundsätzlich andere Positionen vertrete als die hannoversche Landeskirche.

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Latzel hatte Anfang des Jahres mit einer Predigt für bundesweites Aufsehen gesorgt. Dabei hatte sich der Pastor der theologisch konservativen Bremer St. Martini-Gemeinde kritisch über den Islam, den Buddhismus und die Reliquienverehrung in der Katholischen Kirche geäußert. Außerdem verurteilte er ein Friedensgebet unterschiedlicher Religionen, zu dem Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) kurz zuvor eingeladen hatte, als „abrahamitische Ökumene, die uns jetzt verkauft wird: Wir haben einen Gott, die Muslime, die Juden, die Christen.“ Doch das sei „das Allerletzte, was wir jetzt brauchen. Wir brauchen klare Verkündigung von Jesus Christus.“

Für seine teil harsche Wortwahl hatte sich Latzel später öffentlich entschuldigt, inhaltliche Kritik jedoch zurückgewiesen, denn er habe ausschließlich gegen Religionsvermischung gepredigt. Das Etikett eines „Hasspredigers“ lasse er sich nicht ankleben, betonte er. Unterstützung erhielt Latzel sowohl von seiner Gemeinde als auch von zahlreichen konservativen Christen.

In Holzminden sollte Latzel am 26. September bei einer Evangelisationsveranstaltung der russlanddeutschen Brüdergemeinde in der St.-Michaelis-Gemeinde predigen, wo die Gemeinde seit Jahren Gastrecht genießt. Nachdem bekannt geworden war, dass Latzel als Prediger eingeladen worden sei, habe der Kirchenvorstand in Absprache mit den Pastoren der drei anderen Stadtgemeinden seine Zusage für die Nutzung der Kirche zurückgezogen, erklärte Superintendent Wöhler. Die Veranstaltung soll nun in ein Festzelt verlegt werden.

Latzel habe Andersdenkende bereits öffentlich diskreditiert, so Wöhler. Er predige gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften, gegen die Frauenordination und gegen eine historisch-kritische Auslegung der Bibel. Außerdem lehne er gemeinsame Gottesdienste mit Juden und Muslimen ab.

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Enttäuscht reagierte, Jakob Pfafenroth, einer der Verantwortlichen der Brüdergemeinde, auf die Entscheidung der Kirchengemeinden. Nun müsse man überlegen, ob man aus der Landeskirche austreten solle, erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur „idea“. Der Brüdergemeinde sei versichert worden, dass sie das Kirchengebäude bekommen hätten, wenn sie einen anderen Prediger eingeladen hätten. „Wenn wir einen muslimischen Prediger eingeladen hätten, hätten sie uns reingelassen“, glaubt Pfafenroth.

(Quelle: Mit epd-Material)

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