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Katholische Kirche: Reinhard Marx ist neuer Vorsitzender der Bischofskonferenz

Der neue oberste Repräsentant der deutschen Katholiken gilt als Mann
der klaren Worte und als gewiefter Stratege: Reinhard Marx will der
katholischen Kirche wieder mehr Gehör verschaffen. Vertreter von
Kirchen und aus der Politik begrüßten die Wahl.

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Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist künftig oberster Repräsentant der katholischen Kirche in Deutschland. Der 60-Jährige wurde am Mittwoch auf der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Münster zum Vorsitzenden gewählt. Marx ist Nachfolger des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch, der mit 75 Jahren nach einer sechsjährigen Amtszeit den Vorsitz abgab. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz hat vor allem repräsentative Aufgaben für die 24,3 Millionen deutschen Katholiken und vertritt die Bischöfe als Sprecher nach außen. Er wird für sechs Jahre gewählt.

Als neuer Vorsitzender der Bischofskonferenz wolle er dazu beitragen, dass die Stimme der katholischen Kirche in Deutschland gehört werde, sagte Marx, der im vierten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewählt wurde. Den langen Weg durch das katholische Deutschland, auf dem er als Priester, Professor und Bischof die unterschiedlichen Mentalitäten kennengelernt habe, sieht der gebürtige Westfale als gute Voraussetzung für seine neue Aufgabe. Als Vorsitzender sei er jedoch nicht der deutsche Papst, der den Bistümern Anweisungen gebe. Als Sprecher der Bistümer wolle er auf Kommunikation setzen.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßte die Wahl von Marx. "Ich bin sicher, dass Sie die großen Herausforderungen, die auf die Kirche in unserem Land zukommen und die ein aktives Gestalten statt eines passiven Abwartens von uns verlangen, mit Zuversicht und Tatkraft angehen werden", schrieb ZdK-Präsident Alois Glück in einem Glückwunsch. Die Kirche müsse das in den letzten Jahren verlorene Vertrauen und die Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, "nicht zuletzt durch eine offene und angstfreie Gesprächskultur".

Auch Vertreter der Bundesregierung gratulierten dem Münchner Kardinal. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wünschte Marx eine glückliche Hand und Gottes Segen. Der SPD-Vorsitzende und Vizekanzler, Sigmar Gabriel, sagte, Marx übernehme das Amt in bewegten Zeiten. Die globalisierte Wirtschaft und tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen verlangten immer deutlicher nach tragfähigen ethischen Maßstäben für einen sozialen Ausgleich.

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Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, verband seine Gratulation mit der Hoffnung "auf ein gutes und vertrauensvolles Zusammenwirken". Mehr denn je sei heute das gemeinsame Zeugnis der Kirchen gefragt, damit es deutlicher in der Gesellschaft wahrgenommen werde, sagte Schneider. Mit Hinweis auf das 500. Reformationsjubiläum 2017 äußerte er die Hoffnung auf einen starken ökumenischen Akzent.

Die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" wünschte Marx viel Kraft für die anstehenden Herausforderungen. Seine Wahl erfolge in einem "unguten Schwebezustand angesichts der zahlreichen Bischofs-Vakanzen in mehreren Bistümern und der nach wie vor ungeklärten Zukunft des Limburger Bistums", erklärte "Wir sind Kirche". Jede Krise berge aber auch die Chance zum Wandel und zur Reform.

Der 1953 im nordrhein-westfälischen Geseke geborene Marx studierte Theologie und Philosophie in Paderborn, Paris, Münster und Bochum. 1979 wurde er in Paderborn zum Priester geweiht, 1996 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Paderborn ernannt. Seit 2008 ist Marx Erzbischof von München und Freising, zuvor war er Bischof von Trier. Seit 2012 ist er Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft. Im vergangen Jahr wurde er Mitglied im von Papst Franziskus berufenen Kardinalsrat zur Kurienreform. Die Deutsche Bischofskonferenz tagt noch bis Donnerstag in Münster.

(Quelle: epd)

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