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Katholische Professorin: „Protestanten machen derzeit nicht den besten Eindruck“

Die katholische Theologieprofessorin Johanna Rahner hat den deutschen Protestanten eine «konfessionelle Profilneurose» vorgeworfen. Derzeit machten die Protestanten nicht den besten Eindruck, sagte Rahner der Wochenzeitung «Die Zeit».

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 «Man scheint immer noch nicht sagen zu können, was protestantisch heute heißt, ohne sich am Katholizismus abzuarbeiten», ergänzte die Theologin, die im Sommersemester den Tübinger Lehrstuhl des katholischen Kirchenkritikers Hans Küng übernommen hat.

 Im Blick auf den 500. Jahrestag der Reformation gehe die Profilierungsnot so weit, dass Martin Luther zum «Erfinder der Demokratie, der Freiheit und der Toleranz» stilisiert werde, sagte Rahner. Sie empfahl stattdessen, das Erbe der Reformation als ein gemeinsames Erbe des Christentums wahrzunehmen.

 Die Professorin forderte die katholische Kirche auf, bei der Emanzipation eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Denn schon die Bibel sehe Mann und Frau als gleichberechtigt. Zum Frauenpriestertum sagte sie: «Die Apostel mögen ja männlich gewesen sein.» Fraglich sei jedoch der Zusammenhang zwischen den Aposteln und der Ämterstruktur der Kirche: «Weder ist historisch betrachtet Petrus der Papst, noch sind die Bischöfe einfach die Nachfolger der Apostel. Männliche Apostel sind also ein schwaches Argument gegen Frauenordination.»

 Rahner befürwortete zudem einen kirchlichen Segen für homosexuelle Paare, wie dies in einigen evangelischen Landeskirchen Praxis ist. «Die Bitte um den Beistand Gottes kann auch hier theologisch legitim sein.» Einen besseren Umgang empfahl sie der katholischen Kirche auch mit den wiederverheiratet Geschiedenen. Prinzipien zu haben sei gut, allerdings müsse man diese auch menschenwürdig anwenden. «Wenn das Schuldigwerden am Scheitern der ersten Ehe anerkannt wird, ist eine Zweitheirat möglich», fügte sie hinzu. Rahner lehrte zuletzt in Kassel Systematische Theologie.

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(Quelle: epd)

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