Die Vielehe ist in vielen afrikanischen Ländern eine jahrhundertealte Tradition, auch im Urlaubsland Kenia. Seit fünf Jahren ist sie sogar gesetzlich erlaubt. Genau genommen legalisierte das Parlament 2014 ausschließlich die „Polygynie“, bei der ein Mann mehrere Frauen ehelichen darf. Der umgekehrte Fall ist nicht erlaubt. Viele Frauen in Kenia stört nicht einmal die Polygynie an sich – rund zehn Prozent aller Verheirateten leben in Vielehen –, aber die Tatsache, dass der Mann nicht dazu verpflichtet ist, seine Frau(en) über weitere Eheschließungen zu informieren. Die Frauen haben praktisch keine Rechte.
Wie das reformierte Kirchenmagazin Réformés berichtet (französisch), hat die Polygynie auch unter Christen zugenommen. Verfechter beriefen sich dabei zum Beispiel auf die Könige David und Salomon, heißt es. Die Amtskirchen in dem ostafrikanischen Staat, Katholiken und Anglikaner, seien gegen die Vielehe. Doch scheinen sie damit nicht durchzudringen.