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Kirchenaustritte: Bischof Friedrich befürchtet «traurigen Rekord»

Mehr Menschen als zuvor kehren der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern den Rücken. Bis Oktober seien in diesem Jahr bereits mehr als 16.000 Menschen aus der Landeskirche ausgetreten, sagte Landesbischof Johannes Friedrich am Montag vor der in Aschaffenburg tagenden Landessynode.

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Das lasse für 2009 einen «traurigen Rekord» bei den Austrittszahlen vermuten. Im Jahr 2008 verließen 20.380 Menschen die Kirche, im Jahr davor waren es nur 15.350.

 Finanzielle Gründe wie die Kirchensteuer seien nur der Auslöser für den Austritt, aber nicht die eigentliche Ursache, sagte der Bischof. Meist gehe einem solchen Schritt eine «längere Phase der Entfremdung» von der Kirche voraus. Die Kirche sollte genauer nachforschen, was sich in ihr ändern müsse, um den Austritten entgegenzuwirken.

 Im vergangenen Jahr haben die Austritte aus beiden Kirchen bundesweit deutlich zugenommen. 2008 verließen den Angaben zufolge 160.000 Menschen die evangelische Kirche, 30.000 mehr als 2007. Die katholische Kirche verzeichnete 2008 rund 120.000 Austritte, 2007 waren es noch 93.000.

 Vor dem Kirchenparlament der rund 2,6 Millionen bayerischen Protestanten sprach sich der Landesbischof für einen Ausbau der Kinderbetreuung aus. Die Situation mancher Kinder sei «alarmierend», sagte Friedrich. In den Kinderkrippen, in denen Kinder vor allem soziales Verhalten lernen könnten, gebe es noch viel zu wenig Plätze. Außerdem sollte der Personalschlüssel in den Betreuungsstätten verbessert werden. Die Kirche habe die Aufgabe, sich für Familie und Kinder stark zu machen, sagte der Bischof. Deshalb werbe die Kirche, die rund 1.080 Kindertageseinrichtungen mit 64.000 Kindern im Freistaat unterhält, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.  

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(Quelle: epd)

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