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Kirchenmusik-Kongress: Musik nicht aus Kirche wegzudenken

Der Kirchenmusik in Deutschland muss nach Ansicht kirchlicher Spitzenrepräsentanten auch angesichts sinkender finanzieller Mittel höchste Priorität eingeräumt werden.

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Die sakrale Musik sei für die katholischen Bischöfe ein «Zukunftsthema», sagte der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky am Freitag auf dem Kirchenmusik-Kongress «Einheit durch Vielfalt». Die evangelische Berliner Pröpstin Friederike von Kirchbach sagte: «Kirche ohne eine führende Rolle der Musik ist unvorstellbar.»

Musiker, Theologen und Musikwissenschaftler setzten sich auf dem Kongress für eine stärkere Zusammenarbeit von Kirchenmusik und öffentlichen Musikeinrichtungen ein. Kooperationen zwischen Kirchen und Bildungs- oder Kultureinrichtungen des Staates müssen ausgebaut werden, hieß es in einem Resolutionsentwurf der rund 200 Teilnehmer. Dies gelte auch für die Aus- und Weiterbildung von Musikern.

Kardinal Sterzinsky wies darauf hin, dass in der katholischen Kirche die Musik – nach Architektur und Denkmalpflege – bereits heute die finanziell am stärksten ausgestattete Kultursparte sei. Jährlich flössen mehr als 20 Prozent der katholischen Kirchensteuereinnahmen, etwa 900 Millionen Euro, in den Kultursektor; davon würden wiederum 19 Prozent für die Kirchenmusik ausgegeben. Dies dürfe angesichts «punktueller Einschnitte» nicht vergessen werden, betonte Sterzinsky.

 Kirchbach sagte, die Kirchenmusik nehme einen «Verkündigungsauftrag» für die christliche Botschaft wahr. Dabei gelinge es ihr oft besser als dem gesprochenen Wort «Menschen zu fischen». Angesichts dieses missionarischen Potenzials müssten Theologen noch viel stärker begreifen, «welche Chancen wir haben mit der Kirchenmusik», sagte die Pröpstin als Vertreterin der Evangelischen Kirche in Deutschland.

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 Der frühere sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reinhard Höppner (SPD) hob die Rolle der Kirchenmusik als Wertevermittlerin hervor. Die Kirchenmusik könne dann gesellschaftliche Werte vermitteln, wenn sie selbst davon überzeugt sei, dass diese gebraucht würden, sagte Höppner. Gemeinschaft über Grenzen hinweg zu schaffen, sei etwa ein solcher wichtiger Wert; aber auch Verlässlichkeit oder Befreiungserfahrungen.

Der Präsident des Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger, hatte bereits zur Kongresseröffnung am Vorabend die Bedeutung der Kirchenmusik für die gesamte Gesellschaft hervorgehoben. Nach seinen Angaben singen und musizieren fast eine Million Menschen in Deutschland in kirchlichen Chören und Instrumentalensembles.

Die Zahl der hauptamtlichen Kirchenmusiker ist den Angaben zufolge dennoch rückläufig. Derzeit sind es rund 3.330 insgesamt. Wegen sinkender Kirchensteuereinnahmen wurden in den vergangenen Jahren zudem viele Kantoren-Stellen nur halb besetzt.

An dem zweitägigen Kongress nahmen rund 200 Musiker, Theologen und Musikwissenschaftler teil. Begleitend dazu gibt es noch bis Sonntag ein Konzert-Programm in vielen Berliner Kirchen; zudem finden bundesweit unter dem Motto «Einheit durch Vielfalt» rund 1.000 Konzerte statt. Organisatoren sind der Deutsche Musikrat und die kirchenmusikalischen Spitzenverbände der beiden großen Kirchen.

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(Quelle: epd)

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