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Klima: Was hat das mit mir zu tun?

Die Durchschnittstemperatur auf der Erde erhöht sich seit Jahren. Welche Auswirkungen hat das? Und was ist unsere Verantwortung als Christen dabei?

Von Sergej Kiel

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Während die Diskussion über den Klimawandel in unserer Gesellschaft laut geführt wird, erlebe ich oft, dass in Gemeinden dieses Thema nur ganz leise vorkommt, wie ein Flüstern, das leicht überhört wird. Es scheint irgendwie ein Randthema zu sein, das wenig mit dem christlichen Glauben zu tun hat. Aber stimmt das?
Es wäre hier viel zu sagen über die Schöpfung und unsere Verantwortung für Gottes geschaffene Welt. Aber mich bewegt ein anderer Punkt: Wir haben Verantwortung für unsere Mitmenschen. Denn der Klimawandel berührt ein anderes Thema: soziale Gerechtigkeit.

Es trifft die Schwächsten

Das ist uns Christen schon vertrauter: Wir sind dazu aufgerufen, den Menschen zu dienen und ihnen zu helfen. Das Evangelium wird nicht nur im Wort verkündigt, sondern auch in der Tat. Wir haben die Verantwortung, Menschen in Not zu helfen (Lukas 10,25ff; Matthäus 25,31ff; Jakobus 2,15f). Das würde wohl niemand bestreiten. Aber was hat das mit dem Klimawandel zu tun?
Da gibt es einen betrüblichen Zusammenhang: Die Folgen des Klimawandels treffen die Armen und Schwachen dieser Welt am stärksten. Deswegen wird manchmal auch von „Klimagerechtigkeit“ gesprochen. Eine direkte Folge der Klimaerwärmung ist z.B., dass der Meeresspiegel steigt. Das bedroht die Menschen, die in der Nähe von Küsten leben, da ihnen der Lebensraum wortwörtlich untergeht. Wohlhabendere Länder wie z.B. die Niederlande bauen deswegen ein ausgeklügeltes und modernes Dammsystem, um sich zu schützen. Andere Staaten könnten sich das jedoch nicht leisten, wie etwa die Marshall-Inseln im Nord-Pazifik. Diese sind existentiell betroffen und drohen unterzugehen.
Dietrich Bonhoeffer hat einmal prägnant geschrieben:

„Es reicht nicht, die Opfer unter dem Rad zu verbinden. Man muss dem Rad selbst in die Speichen fallen.“

Dieser Gedanke trifft auch auf den Klimawandel und seine Folgen zu. Es ist gut und richtig, den Opfern von Katastrophen zu helfen, die Opfer zu verbinden. Aber wir haben die Chance, die Not zu verhindern oder zu lindern, bevor sie entsteht: indem wir dem Wagen in die Speichen greifen. Manchmal kann das gleiche Geld, das wir für den Wiederaufbau zerstörter Gebiete spenden, mehr bewirken, wenn es vor der Katastrophe zur Vorbeugung genutzt wird. Vorbeugend zu handeln ist oft wirksamer und mit weniger Schmerz verbunden, als im Nachhinein den Scherbenhaufen wieder aufzuräumen – das gilt für viele Lebensbereiche.

Saisonal und regional

Aber was heißt das nun für uns? Wo liegt unsere Verantwortung? Die meisten von uns sind schließlich weder Politiker mit viel Entscheidungsgewalt noch Besitzer von Unternehmen mit viel Wirtschaftskraft. Doch es gibt einen „Herrschaftsbereich“, über den wir verfügen und in dem wir Dinge ändern können: unseren Lebensstil. Genau hier sitzt unsere Verantwortung. Denn unsere Art zu leben kann entweder den Klimawandel verstärken oder kann ihn bremsen und verkleinern. So liefert jede/r Einzelne von uns ihren/seinen Beitrag – zum Guten wie zum Schlechten. Und ja, ich bin nur ein kleiner Teil einer viel größeren Gesellschaft. Aber ich bin eben nicht für das Leben meiner Nachbarn verantwortlich, sondern zuallererst für mein Leben. Da kann ich etwas ändern. Und vielleicht zieht das Kreise. Andere schließen sich dann an und so wird das kleine Ich langsam zu einem großen Wir. Einem Wir, das verantwortlich lebt und etwas verändert.

„Lasst uns im Vertrauen auf Gott und in Verantwortung für den Menschen einen Lebensstil prägen, der allen Menschen eine Perspektive für das Leben ermöglicht.“

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Ein Punkt, den man sofort umsetzen kann, ist das Kaufverhalten zu ändern. Über unsere Kaufentscheidungen beeinflussen wir eine ganze Menge. Was gekauft wird, wird gefördert. Was in den Regalen liegen bleibt, wird abgeschafft. Viele Lebensmittel werden aus aller Welt nach Deutschland gebracht, damit wir im Supermarkt jeden Tag das bekommen, was wir wollen. Durch den Transport wird unglaublich viel CO2 in die Luft gepumpt. Das können wir ändern, indem wir saisonal und regional einkaufen. Denn es gibt auch vieles aus unserer Region, das nicht erst tausende Kilometer fliegen muss. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle: Wer Erdbeeren im Winter kauft, kann davon ausgehen, dass sie einen weiten Weg hinter sich gebracht haben. Wenn wir saisonal und regional einkaufen, verändert das eine ganze Menge. Und vielleicht entwickelt sich ja auch eine freundschaftliche Beziehung zu den nahen Landwirten.

Schritt für Schritt

Es gibt noch viele weitere Schritte, die wir gehen können: Ökostrom, weniger Plastik benutzen, weniger Fleisch kaufen … Jeder Schritt zählt! Weil gerade unser alltäglicher Lebensstil einen Unterschied bewirkt – für die Menschen und für Gottes Reich. Unser Verhalten prägt die Lebensumstände sowohl der Menschen heute als auch der Menschen der nachkommenden Generationen, unserer Kinder und Enkel. Lasst uns im Vertrauen auf Gott und in Verantwortung für den Menschen einen Lebensstil prägen, der allen Menschen eine Perspektive für das Leben ermöglicht.


Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Lebenslauf erschienen, die wie Jesus.de zum SCM Bundes-Verlag gehört.

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