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„Ökologische Ökumene“: Tausende besuchten „Umwelt“-Tag der offenen Moschee

Der Tag der Deutschen Einheit ist auch der Tag der offenen Moschee. Thema war in diesem Jahr der Umweltschutz. Knapp 1.000 islamische Gotteshäuser stellten in Führungen und Vorträgen "grüne" Konzepte vor.

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Zum Tag der offenen Moschee haben am Donnerstag erneut bundesweit mehrere tausend Menschen islamische Gotteshäuser besucht. Knapp 1.000 Moscheen warben am Einheitstag für den Umweltschutz. Die Themen der Führungen und Vorträge reichten in diesem Jahr vom sparsamen Wasserverbrauch bei der Gebetswaschung bis zur "grünen" Moschee, die erneuerbare Energien einsetzt. Für die künftige Kölner Zentralmoschee soll zum Beispiel Erdwärme den größten Teil der Heizungsenergie liefern.

Beim zentralen Festakt in Köln betonte der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) die gemeinsame Verantwortung der Religionen für den Umweltschutz. Die Glaubensgemeinschaften dürften bei der Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen nicht schweigen, sagte er. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) forderte angesichts der drohenden Klimaveränderungen eine "ökologischen Ökumene". Die Bewahrung der Schöpfung sei im Christentum wie im Islam eine wichtige Aufgabe.

 Vorgestellt wurde auch der neue Sprecher des Koordinationsrates der Muslime: Bekir Alboga, Vorstandssprecher der Türkisch-Islamischen Union DITIB, übernimmt den Posten in den kommenden sechs Monaten. Der 50-jährige muslimische Theologe löste Aiman Mazyek ab, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland.

 Alboga mahnte mehr gesellschaftliches Engagement gegen Rassismus und Islamfeindschaft an. Er betonte, dass der Koordinationsrat als Ansprechpartner der künftigen Bundesregierung zur Verfügung stehe. Ein wichtiges Anliegen für viele Muslime sei, dass sie eine doppelte Staatsbürgerschaft erwerben könnten, sagte der Sprecher. Bislang müssen Türken und viele andere Staatsangehörige ihre alte Staatsbürgerschaft abgeben, wenn sie Deutsche werden wollen.

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 Der bisherige Sprecher Mazyek betonte, dass der Koordinationsrat die Vertretung muslimischer Interessen wahrnehme. Deutsche Politiker hätte immer wieder einen solche Repräsentanz der Muslime verlangt. Integrationsminister Schneider äußerte zudem die Hoffnung, dass die künftige Bundesregierung den Dialog mit dem Islam thematisch ausbauen werde. Die bisherige Islamkonferenz des Bundesinnenministeriums sei zu sehr auf Sicherheitsfragen ausgerichtet gewesen.
 Zum 2007 gegründeten Koordinationsrat gehören neben DITIB und Zentralrat auch der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) und der Islamrat. Kritiker sehen in der Dachorganisation nur einen Vertreter die großen organisierten Verbände, aber nicht für die Gesamtzahl der bis zu 4,3 Millionen Muslime in Deutschland, darunter etwa auch die Aleviten. Zur Deutschen Islamkonferenz werden daher neben Vertretern der Moscheeverbände auch weitere Muslime eingeladen.

 Seit 1997 veranstalten die islamischen Religionsgemeinschaften den bundesweiten Tag der offenen Moschee mit einem gemeinsamen Motto. Das Angebot am 3. Oktober wird jährlich bundesweit von schätzungsweise rund 100.000 Besuchern wahrgenommen. 

(Quelle: epd)

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