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Kommunikationsexperte: Die Kirche erreicht die Chefetagen der Wirtschaft nicht

„Die Kirche liefert Christen in der Wirtschaft keine Orientierung, weil sie eine Schwarz-Weiß-Ethik betreibt“, kritisierte der Vorsitzende der Internationalen Martin Luther Stiftung, Michael Inacker, beim Kongress christlicher Führungskräfte in Nürnberg. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sieht das anders.

Es sei ein Trauerspiel, zu sehen, dass die Kirche die eigentlichen Chefetagen der Wirtschaft nicht mehr erreiche, sagte Inacker, der auch Vorstandsvorsitzender der Unternehmens- und Kommunikationsberatung WMP-EuroCom AG ist. Die Kirche habe sie ihre Relevanz und ihren Einfluss bei großen Unternehmen längst verloren.

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Dem widersprach der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Den Vorwurf der „Schwarz-Weiß-Ethik“ emfinde er für die betroffenen Personen „fast als Beleidigung“. Die Kirche biete zudem auch Unternehmern eine geistliche Heimat. Auch bei dem Kongress christlicher Führungskräfte seien viele Menschen anwesend, die sich im Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer (AEU) engagierten, und unternehmerisches Handeln sehr differenziert betrachteten. Die Kirche habe die Aufgabe, die klare Grundorientierung der Bibel ins Gespräch zu bringen.

„Nicht vorschnell urteilen“

Friedhelm Loh (Foto: Friedhelm Loh Group)

Friedhelm Loh (Foto: FLG), Inhaber und Vorsitzender der „Friedhelm Loh Group“, äußerte den Wunsch, dass die Kirchen erst tiefer in wirtschaftliche Prozesse eintauchen, bevor sie urteilen: „Nur wenn man in dem Teich schwimmt, spürt man die Temperatur. Um den Teich herumzustehen und zu urteilen, ist schnell passiert. Damit sollte man aber vorsichtig sein.“

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Der Vorsitzende des Kongresse, Pastor Horst Marquardt, forderte Führungskräfte in Wirtschaft und Politik dazu auf, „Botschafter Christi“ zu sein. Nach seinen Worten repräsentieren sich die Kirchen in Europa angepasst und sind eingeengt „unter der Glocke politischer Korrektheit“. Die Botschaft der Kirche sei undeutlich geworden, weshalb Kirche zunehmend bedeutungslos werden.

Zum Kongress christlicher Führungskräfte werden bis zum morgigen Samstag rund 3.000 Teilnehmer erwartet. Die Veranstaltung findet seit 1999 alle zwei Jahre statt und gilt als größter Kongress zum Thema Wirtschaft und Werte im deutschsprachigen Raum. Veranstalter des Kongresses sind die Evangelische Nachrichtenagentur „idea“ in Kooperation mit der Firma „tempus Akademie & Consulting“ sowie eine Allianz aus Unternehmerverbänden, landes- und freikirchlichen sowie anderen christlichen Organisationen.

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