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Koptischer Bischof Damian: Revolution kann Segen für Ägypten sein

Der Bischof der koptisch-orthodoxen Christen in Deutschland, Anba Damian, setzt Hoffnungen in die anhaltenden Proteste in Ägypten. Zugleich sorgt er sich vor weiteren Übergriffen auf die koptische Minderheit.

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«Wir sind der Überzeugung, dass diese Revolution ein Segen für das Land sein könnte», sagte Damian am Dienstag in Hannover. Westliche Länder sollten die Jugendbewegung unterstützen und zugleich darauf dringen, dass es keine Gewalt gebe.

«Ich mache mir Hoffnung, dass eine gerechte Regierung gebildet werden kann, die alle Gruppierungen beteiligt», sagte der Bischof. Allerdings müsse die Verfassung, nach der Ägypten ein islamischer Staat ist, geändert werden. Sie müsse Demokratie, Religionsfreiheit und den Schutz von Minderheiten gewähren. Die Bilder von christlichen und muslimischen Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Kairo, die sich gegenseitig während ihrer Gebetszeiten schützten, hätten ihn berührt.

Gemeinsam mit Menschenrechtlern äußerte Damian zugleich die Sorge vor einer anhaltenden Diskriminierung der Kopten in Ägypten. «In der letzten Jahren hat die Aggression gegen Kopten enorm zugenommen.» Radikal-islamische Gruppen und eine Regierung, die Minderheiten nicht schütze, seien eine gefährliche Mischung. Der Anschlag auf eine koptische Kirche in Alexandria, bei dem Ende 2010 mehr als 20 Menschen starben, sei der Gipfel einer Hasswelle gewesen, sagte der Bischof. Damian zufolge wurden seit 1972 mehr als 270 Kopten ermordet. Niemand sei dafür verurteilt worden.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker forderte die Bundesregierung und die Europäische Union auf, den Schutz der Minderheiten in Ägypten zu einer zentralen Forderung zu machen. Zudem müsse über eine Kontingentlösung für koptische Flüchtlinge nachgedacht werden, sagte der Afrika-Referent der Organisation, Ulrich Delius. Erst vor wenigen Tagen seien zwei koptische Kirchen auf der Halbinsel Sinai in Flammen aufgegangen. Das Beispiel des Irak, wo seit dem Sturz Saddam Husseins die Hälfte der christlichen Minderheit vor religiös motivierter Gewalt geflohen sei, stehe auch den Kopten vor Augen.

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Die Kopten beklagen seit Jahren eine zunehmende Diskriminierung in Ägypten. In dem arabischen Land sind nach Schätzungen etwa zehn Prozent der rund 80 Millionen Einwohner koptischen Glaubens.

(Quelle: epd)

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