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Kreuze wegretuschiert: Lidl wegen Verpackungsdesign in der Kritik [UPDATE]

Die deutsche Supermarktkette Lidl steht wegen der Bearbeitung eines Fotomotivs auf mehreren Produktverpackungen in der Kritik: Auf einigen Produkten der Lidl-Eigenmarke „Eridanous“ sind Kirchen der griechischen Insel Santorini abgebildet – allerdings wurden die Kreuze auf den Dächern der Gebäude wegretuschiert. Kunden in mehreren europäischen Ländern reagierten verärgert. Nun zeigte sich auch die Kommunalregierung von Santorini empört über den Umgang des Discounters mit den Wahrzeichen der Insel.

Kirchen von Santorini, wie die Sankt-Spyridon-Kirche und die Anastaseos-Kirche von Oia, gehören zu den weltbekannten Symbolen der beliebten Urlaubsinsel. Über die Bildbearbeitung berichtete in der vergangenen Woche ein belgisches Nachrichtenportal. Zahlreiche Kunden aus verschiedenen Ländern machten daraufhin ihrem Ärger in den sozialen Medien Luft. Auch auf der Facebook-Seite von Lidl Deutschland häufen sich weiterhin äußerst kritische Kommentare, einige von ihnen rufen sogar zum Boykott auf.

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Auch auf Santorini selbst trifft die Retusche des Discounters auf Unverständnis. Eine Behördensprecherin sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Unsere Kulturgeschichte und unser kulturelles Erbe werden täglich durch unsere Monumente, unsere Religion und unsere Landschaft repräsentiert und sie sollten in jedem Fall und von jedem respektiert werden.“ Die Landschaft sei Teil der Identität und des einzigartigen Charakters der Insel und sollte nicht verändert werden. Die Rechtsabteilung befasse sich derzeit mit der Angelegenheit und leite falls nötig auch juristische Schritte ein, ergänzte die Sprecherin.

Giovanni Ferretto, ein Würdenträger der katholischen Kirche von Santorini, sagte: „Es ist sehr traurig, dass wir soweit gekommen sind, in einem christlichen Land unsere Religion zu verstecken.“ Man unterstütze doch auch Muslime und lasse Moscheen bauen.

Lidl Deutschland äußerte sich bisher nicht öffentlich zu den Gründen für die Retusche. In Belgien sagte ein Lidl-Sprecher dem Nachrichenportal RTL info allerdings, die Supermarktkette vermeide die Verwendung von religiösen Symbolen auf Verpackungen, um die religiöse Neutralität zu wahren. Lidl Österreich veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite indes eine Entschuldigung an seine Kunden.

[UPDATE]: Inzwischen hat die Supermarktkette Lidl eingelenkt: Das Produktdesign werde „schnellstmöglich“ geändert, teilte der Discounter am Dienstagabend auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. „Es tut uns leid, wenn wir mit der Produktgestaltung unserer Eigenmarke ‚Eridanous‘ für Unmut bei unseren Kunden gesorgt haben“, hieß es weiter.

Quelleepd

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