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Landesbischof Meister: Ein Segenswunsch an Halloween

Der aus den USA stammende Grusel-Brauch Halloween liegt zwischen dem evangelischen Reformationstag und dem katholischen Hochfest Allerheiligen und steht auch bei deutschen Kindern hoch im Kurs. Der evangelische Landesbischof Ralf Meister lässt sich von der Begeisterung für Halloween nicht beirren, sondern plädiert dafür, Martin Luther öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen, wie er im Gespräch mit epd erklärte.

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epd: Herr Landesbischof, was sagen Sie zu dem als Gruselmonster verkleideten Zehnjährigen, der am Reformationstag bei Ihnen klingelt und "Süßes oder Saures" verlangt?

Ralf Meister: Eine theologische Diskussion wird schwierig werden, aber ich werde ihn fragen, was für ein besonderer Tag heute ist, damit neben Halloween der Reformationstag wenigstens einmal genannt ist. Und auf jeden Fall werde ich ihm einen Segenswunsch mit auf den Weg geben.

epd: Die Kritik von Theologen an dem Grusel-Brauch reicht von "kommerziellem Humbug" bis zu Ängsten, Halloween könnte den Reformationstag aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängen. Wie schätzen Sie das ein?

Meister: In der Tat ist es traurig, dass sich immer wieder zeigt: Erfolg hat nur, was sich gut verkaufen lässt. Trotzdem liegt es an uns und unseren Ideen, den Reformationstag in die Öffentlichkeit zu bringen. Mit den Themen der Reformationsdekade ist uns das ja auch immer wieder gelungen. Wenn der 31. Oktober zum 500. Jahrestag der Reformation 2017 Feiertag sein wird, wird er Halloween sicher in den Schatten stellen. 

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epd: Vor elf Jahren hat der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Hameln die Aktion "Hallo Luther" statt "Halloween" ins Leben gerufen und damit zeitweise bundesweit und sogar international Nachahmer gefunden. Wie ließe sich der Tag – gerade auch im Blick auf das Reformationsjubiläum – für Kinder und Jugendliche attraktiv evangelisch umrahmen? 

Meister: Die Aktion "Hallo Luther" hat eine umfangreiche Ideensammlung für die Gestaltung dieses Tages herausgegeben. Es gibt darin Entwürfe für thematische Gottesdienste, Konfirmanden- und Religionsunterrichtsstunden, die dazu einladen, den Weg Martin Luthers zur Freiheit des Glaubens für sich zu entdecken. Dazu gibt es Spiele und Aktionen wie eine Anleitung für das Ausschneiden eines Lutherkürbisses, Rezepte für "Kochen wie bei Käthe", einen Tintenfass-Zielwurf, Thesen-Wettangeln oder eine Luther-Rallye. 

 

Stichwort Halloween:

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Immer öfter ziehen auch in Deutschland in der Dämmerung als Geister, Monster oder Hexen verkleidete Kinder durch die Straßen und fordern von ihren Nachbarn Süßigkeiten nach dem Motto "Süßes oder Saures" (Englisch: "trick or treat"). Jugendliche kostümieren sich und gehen auf Halloween-Partys. Beliebt sind dabei etwa künstliche Spinnennetze, Vampir-Zähne, Hexen-Hüte und schauerlich-blutig geschminkte Gesichter.

Irische Einwanderer hatten das aus alten keltischen Wurzeln stammende Brauchtum nach Amerika gebracht. Halloween leitet sich ab von "All Hallow’s Eve", dem Abend vor Allerheiligen. In der Nacht, so glaubten die vorchristlichen Bewohner des heutigen Irlands und Wales, betraten die Seelen Verstorbener und böse Geister die Menschenwelt. Fackeln und Feuer halfen, das Böse zu vertreiben. Im Laufe der Zeit kam die passende Verkleidung hinzu.

 Der "Jack o’Lantern", der ausgehöhlte Kürbis mit eingeschnitzter Fratze, geht möglicherweise auf eine irische Legende zurück: Der Nachtwächter Jack schaffte es, kurz vor seinem Tod dem Teufel ein Schnippchen zu schlagen. Er ritzte ein Kreuz in die Rinde eines Baumes, und der Teufel saß im Geäst fest. Dennoch erhielt Jack vom Teufel ein Geschenk, nämlich eine glühende Kohle in einer ausgehöhlten Rübe als Wegbeleuchtung ins Totenreich.

 

 

 

(Quelle: epd)

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