Verlag: Chrismonshop
Seitenzahl: 144
ISBN: 978-3-9603816-0-0

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Lisa Welzhofer: „Kibbuzkind“

Barbara, die Mutter der Autorin Lisa Welzhofer, wird 1950 geboren. Es ist eine Zeit des Wiederaufbaus, und die Eltern von Barbara sind ausgesprochen stolz auf das, was sie sich gemeinsam aufgebaut haben. Doch für Barbara ist es die reinste Spießerhölle, die sie möglichst schnell verlassen will. Sie ist sich bald mit ihrer Freundin Christine einig, über verschiedene Stationen innerhalb Deutschlands nach Griechenland zu reisen. Das am Ende dieses Trips Israel steht, ist zunächst nicht absehbar. In Israel leben und arbeiten die beiden in einem Kibbuz, einer Kollektivsiedlung, am See Genezareth. Es ist 1977 – Flower Power-Zeit – eine Zeit der langen Haare und Schlabberröcke, der Vollbärte und freien Liebe. Inmitten der wunderbaren Landschaft, umgeben von üppigen Bougainvillea-Sträuchern, verliebt Barbara sich in Hagai und wird schwanger. Doch Hagai will nichts von einem Kind wissen. Die junge Frau reist zurück nach Deutschland und Lisa wird ohne Vater groß. Erst nach dem Tod von Barbara entdeckt Lisa beim Ausräumen von Barbaras Haus ein Tagebuch aus dieser Zeit und ganz allmählich wächst in ihr der Wunsch, ihren leiblichen Vater kennenzulernen. Bevor sie ihre Festanstellung beginnt, macht sie sich relativ spontan auf den Weg, um in Israel im Kibbuz am See Genezareth ihren Vater zu suchen.

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Lisa Welzhofer hat ihre Familien- und Lebensgeschichte in Form von Briefen an ihren damals vierjährigen Sohn geschrieben. Dadurch gelingt es ihr ganz leicht, das Gestern und Heute miteinander zu verbinden. Wir erfahren beispielsweise im Brief vom Januar 2015, dass der kleine Viktor sehr geweint hat, als ihn Lisa morgens in die Kita gebracht hat, und so entsteht mit großer Leichtigkeit die Brücke zu Hagai, den sie lange als Vater nicht vermisst hat, weil sie ihn ja gar nicht kannte. Aber obwohl es eine hochemotionale Angelegenheit ist, im Alter von 29 Jahren seinen leiblichen Vater kennenzulernen, bleibt das innere Erleben der Autorin dem Leser weitestgehend vorenthalten. Eher zurückhaltend und vorsichtig entfalten sich die Ausführungen vor uns, um letzten Endes hauptsächlich Fakten für Viktor zu liefern – und das aus gutem Grund: Trotz der Tagebuchaufzeichnungen ihrer Mutter bleiben viele Fragen unbeantwortet. So ist ein persönliches Zeugnis entstanden und zugleich auch ein Zeitdokument mit interessanten Reflexionen über Veränderungen und Entwicklungen.

Ganz offensichtlich hat Lisa nicht nur ihren Frieden, sondern auch eine neue Familie gefunden und uns an dieser Entwicklung mit diesem lesenswerten Buch Anteil gegeben. Völlig unberührt bleiben in diesem Buch religiöse Fragen, da Lisa sich selbst als ungläubig bezeichnet, und doch leuchtet ein erstes Erahnen durch Lisa hindurch, als sie Weihnachten in Jerusalem erleben darf, in einer alten Kirche, die fast nur vom Schein der Kerzen erleuchtet ist. „Vielleicht verstehe ich hier zum ersten Mal, warum andere Menschen glauben,“ so Lisas O-Ton.

ZUSAMMENFASSUNG

Lisa Welzhofer hat nicht nur ihren Frieden, sondern auch eine neue Familie gefunden und uns an dieser Entwicklung mit diesem lesenswerten Buch Anteil gegeben. Völlig unberührt bleiben dabei religiöse Fragen, da Lisa sich selbst als ungläubig bezeichnet.
Lisa Welzhofer hat nicht nur ihren Frieden, sondern auch eine neue Familie gefunden und uns an dieser Entwicklung mit diesem lesenswerten Buch Anteil gegeben. Völlig unberührt bleiben dabei religiöse Fragen, da Lisa sich selbst als ungläubig bezeichnet.Lisa Welzhofer: "Kibbuzkind"