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Marburg: 1.000 demonstrieren friedlich gegen Seelsorgekongress

Rund 1.000 Menschen haben heute in Marburg gegen den Kongress für Psychotherapie und Seelsorge demonstriert, der am Mittwochabend begann und bis Sonntag dauert. Die Demonstration verlief nach Polizeiangaben friedlich.

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  Einzelne Referenten des Kongresses stigmatisierten Homosexualität als krankhaft und nicht erwünscht, kritisierte eine Sprecherin des Bündnisses «Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus», das zu dem Protest aufgerufen hatte. Es sei ein Skandal, dass die Stadt und Universität Marburg dafür eine Bühne böten. Die Demonstration fand unter strengen Sicherheitsauflagen und mit einem großen Polizeiaufgebot statt. Die hessischen Grünen, Aids-Hilfe und Pro Familia organisierten am Nachmittag eine Gegenveranstaltung zu dem Kongress.

  Er bedaure, dass eine Demonstration gegen den Kongress stattgefunden habe, sagte Martin Grabe, Vorsitzender der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS), die den Kongress veranstaltet. Der Protest gehe inhaltlich völlig am Kongress vorbei: «Wir sind entschieden gegen Homophobie, und wir sind der Ansicht, dass Homosexualität keine Krankheit ist.»

Die APS habe mehrere Pressemitteilungen veröffentlicht, und die Referenten hätten sich öffentlich zu Homosexualität geäußert. «Es ist wichtig, dass es in diesem Land Redefreiheit gibt», schloss Grabe.

  Scharfe Kritik an dem Kongress hatten in den vergangenen Wochen unter anderem der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland, die hessischen Grünen sowie zahlreiche studentische Gruppen geübt. Die Kritik hatte sich vor allem an zwei Referenten des Kongresses, Markus Hoffmann vom Verein Wüstenstrom und Ruth-Christl Vonholdt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft, entzündet. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie die «Umpolung» von Homosexuellen propagieren. Die Polizei und ein privater Sicherheitsdienst schirmten die Stadthalle am Nachmittag ab, als Hoffmann sein Seminar hielt.

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  Die Veranstalter hatten die Kritik mehrfach zurückgewiesen. Auf dem Kongress zu «Identität – der rote Faden in meinem Leben» komme das Thema Homosexualität nicht vor, sagte der APS-Vorsitzende Grabe. Die kritisierten Referenten hätten sich öffentlich von schwulenfeindlichen Meinungen oder «Umpolungs-Befürwortern» abgegrenzt. 

(Quelle: epd/jesus.de)

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