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Marsch für das Leben: „Willkommenskultur auch für Ungeborene“

7.000 Menschen haben am Samstag in Berlin beim „Marsch für das Leben“ gegen Abtreibung und Sterbehilfe protestiert. 900 Polizisten mussten die Kundgebung vor Gegendemonstranten schützen. Der Theologe Ulrich Parzany zeigte sich „enttäuscht und zornig“ über die mangelnde Unterstützung der evangelischen Landeskirchen.

Trotz massiver Störungen konnte der „Marsch für das Leben“ in Berlin wie geplant durchgeführt werden. Nach Angaben des Veranstalters beteiligten sich an der Aktion am Samstag in Berlin 7.000 Menschen. Das waren 2.000 mehr als im Vorjahr. Zu Gegendemonstrationen mit 1.700 Teilnehmern hatten das Bündnis „What the fuck“ (frei übersetzt: Was zum Teufel?) sowie ein „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ aufgerufen. Ihnen gelang es für fast zwei Stunden, den Marsch zu blockieren. Die Polizei setzte 900 Beamte ein, um die Sperren aufzulösen.

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An dem Schweigemarsch nahmen auch vier katholische Bischöfe teil: der Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, der Weihbischof im Erzbistum Berlin, Matthias Heinrich, der Weihbischof im Bistum Rottenburg-Stuttgart, Thomas Maria Renz, sowie der Salzburger Weihbischof Andreas Laun. Veranstalter war der Bundesverband Lebensrecht, in dem 13 Organisationen zusammengeschlossen sind. Der Marsch stand unter dem Motto „Ja zum Leben –  für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie“.

Die Willkommenskultur muss auch Alten und Ungeborenen gelten

Im ökumenischen Abschlussgottesdienst sagte Bischof Renz, es sei ein „zum Himmel schreiendes Unrecht“, dass in Deutschland alle fünf Minuten ein Kind durch Abtreibung stirbt. Gott sei ein leidenschaftlicher Verteidiger des Lebensrechtes jedes Menschen. Daher sei es selbstverständlich, dass alle, die zu Gott gehören wollen, es auch seien. Christen seien keine „selbst ernannten Lebensschützer“, sondern „von Gott ernannte Lebensschützer“. Sie ständen immer dort auf, wo das Recht auf Leben begrenzt, bestritten oder gar abgesprochen wird. Man dürfe nichts unversucht lassen, um schwangeren Frauen jegliche Hilfe zu geben, die sie brauchen.

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrechts, Martin Lohmann, forderte bei der Auftaktkundgebung vor dem Bundeskanzleramt eine Willkommenskultur, die gleichermaßen für Flüchtlinge, Alte und Ungeborene gelte. Es sei eine Schande, wenn Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrinken. Ebenso sei es eine Schande, wenn Kinder durch eine Abtreibung im Leib der Mutter zerrissen werden. Es komme darauf an, in Not geratenen Familien beizustehen, anstatt ungeborenes Leben zu töten. Lohmann forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu auf, das Recht auf Leben vor und nach der Geburt zu schützen: „Eine Gesellschaft, die das Töten zulässt, ist herzlos.“

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Theologe Parzany: „Enttäuscht und zornig“ über evangelische Kirche

Der evangelische Theologe Ulrich Parzany sagte, es sei ermutigend, dass so viele Menschen für den Schutz des Lebens aufstehen. Zugleich sei er „enttäuscht und zornig“, dass die evangelischen Kirchenleitungen den Marsch nicht eindeutig unterstützten. Es sei erschreckend, dass man so viel Feindschaft und Hass zu spüren bekomme. Um das Böse mit Gutem zu überwinden, sei Feindesliebe gefragt. Zuvor hatte die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) eine Unterstützung des Marsches abgelehnt.

Schriftliche Grußworte gab es vom württembergischen Landesbischof Frank Otfried July, dem Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, Johannes Justus, sowie dem Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland, Ansgar Hörsting. Ihre Unterstützung hatten auch mehrere Abgeordnete der CDU/CSU-Bundestagsfraktion signalisiert, darunter deren Vorsitzender, Volker Kauder.

Breite Unterstützung von römisch-katholischer Kirche

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Der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich übermittelte in seinem Grußwort Grüße vom neuen Berliner Erzbischof Heiner Koch, der am selben Tag in sein Amt eingeführt wurde. Die Demonstration sei ein „Bekenntnis zu Gott, dem Schöpfer allen Lebens“, sagte Heinrich. Auch Papst Franziskus und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, unterstützten den Marsch.

Die gut 1.700 Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum präsentierten unter anderem Transparente mit Sprüchen wie „Wir klatschen laut Applaus, die Deutschen sterben aus“, „Wir bleiben unserm Motto treu: queer, pervers und arbeitsscheu“ oder „Gegen Sexismus und Transphobie, für Feminismus und Anarchie“.

Quellepro

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