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„Marsch für das Leben“: Mehrere Bischöfe unterstützen Abtreibungsgegner

Bischöfe der beiden großen Kirchen werben für den „Marsch für das Leben“ von christlichen Abtreibungsgegnern am Samstag in Berlin. Grußworte schickten sowohl der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, als auch der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July.

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Die Veranstalter des „Marschs für das Leben“ plädieren für den Schutz menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Sie sind gegen Eingriffe in das vorgeburtliche Leben sowie Praktiken der Sterbehilfe. Ausrichter ist der Bundesverband Lebensrecht. Die Kampagne steht unter dem Motto „Jeder Mensch ist gleich wertvoll“.

Es sei eine fortwährende gesellschaftliche Verpflichtung, für die von Gott geschenkte Menschenwürde einzustehen, erklärte Kardinal Marx in seine Grußwort. Und weiter: „Durch den alljährlichen Marsch setzen Sie ein augenfälliges Zeichen des Respekts vor der Würde eines jeden menschlichen Lebens.“ Insbesondere müsse dabei auch der Schutz ungeborener Kinder in den Blick genommen werden. Kardinal Marx erinnerte dazu an die jüngste Debatte um die Finanzierung eines Trisomie-Bluttests für Schwangere durch die Krankenkassen. Die kontrovers geführte Diskussion zeige, „dass viele Menschen eine – bei positivem Ergebnis – als selbstverständlich erscheinende Reaktion in Form einer Abtreibung mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können. Diese Auffassung gilt es zu stärken“.

„Heiligkeit des Lebens“

Auch der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, würdigte wie schon in den Jahren zuvor das Engagement von Abtreibungsgegnern. Das Eintreten für das Lebensrecht sei „eine ganzheitliche Berufung durch alle Lebensabschnitte hindurch“, schreibt July in einem am Donnerstag in Stuttgart veröffentlichten Grußwort zu der Veranstaltung. July erinnerte daran, dass sich auch Menschen, die beim Thema Abtreibung eine andere Überzeugung haben, im Blick auf Kriegsopfer und Flüchtlinge „für die Heiligkeit des Lebens der Menschen“ engagierten. Jeder Mensch verdanke sein Leben Gott, der ein Freund des Lebens sei.

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Der Bischof rief die Abtreibungsgegner zu einem „offenen, lebensfreundlichen und geduldigen Gespräch“ mit ihren Kritikern auf. Ausgrenzung und Herabsetzung in den eigenen Reihen sollten sie entgegentreten. Von den Gegendemonstranten forderte July Gewaltlosigkeit. „Gewalttätige Übergriffe – wie teilweise in den letzten Jahren – sind keine Argumente und deshalb alles andere als überzeugend“, betonte er.

Berliner Landeskirche bleibt bei ihrem „nein“

In einer am Freitag in Berlin veröffentlichen Stellungnahme bekräftigte die Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKB , dass sie die Positionen des Bundesverbandes Lebensrecht nicht teilt. Zugleich begrüßte die EKBO die öffentliche und kontrovers geführte Debatte unter Christen zum Thema Abtreibung.

„Die evangelische Kirche tritt konsequent für eine ergebnisoffene, aber nicht ziellose Beratung ein, die ohne moralische Vorwürfe eine eigenständige Gewissensentscheidung der werdenden Eltern ermöglicht“, erklärte die Landeskirche. Die Schwangerschaftskonfliktberatung müsse deshalb alle Dimensionen des Lebens umfassen und mögliche Hilfen aufzeigen.

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Die evangelische Landeskirche stehe für eine „Kultur des Lebens, die sorgsam und ethisch verantwortlich mit allem Leben, auch dem ungeborenen Leben umgeht“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Aus diesem Grund machten evangelischen Beratungsstellen Müttern in Konfliktfällen Mut, werdendes Leben zur Welt zu bringen und auch behinderte Kinder anzunehmen.

Viele Frauen könnten erst dann frei darüber entscheiden, ob sie das Kind wollen, wenn Lösungen für die sie belastenden Probleme greifbar werden. „Sehr viele entscheiden sich dann für ihr Kind, auch unter schwierigen Bedingungen oder bei einer absehbaren Behinderung“, heißt es in der Stellungnahme. Die evangelische Landeskirche und die Diakonie träten deshalb dafür ein, Frauen und Paare in Konfliktsituation zu begleiten und sie praktisch und seelsorgerlich zu unterstützen.

Zum „Marsch für das Leben“, der mit einer Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt beginnt, werden die katholischen Bischöfe Heiner Koch (Berlin) und Rudolf Voderholzer (Regensburg) erwartet. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz lehnt die Veranstaltung ab. Anders als der veranstaltende Bundesverband Lebensrecht stehe die Landeskirche für eine ergebnisoffene Schwangerschaftskonfliktberatung, die die Gewissensentscheidung der Frauen und Paare unterstützt, sagte eine Sprecherin.

Kritiker aus dem linken politischen Spektrum werfen den Abtreibungsgegnern religiösen Fundamentalismus vor. So fordert das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung „den uneingeschränkten Zugang zu einem legalen Schwangerschaftsabbruch“. Die Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ plädierte für „ein klares Zeichen für sexuelle Emanzipation und vielfältige Lebensformen“. Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen erklärte, dass sie sich ganz klar gegen den Rückgriff auf ein „vorvorgestriges Frauenbild“ wende.

Link: Marsch für das Leben

 

Quelleepd

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