- Werbung -

Messe im Kölner Dom: Gottesdiensterlebnis für alle Sinne

Sekundenlang hallen die Orgelklänge nach, scheinen den gesamten Kirchenraum in Schwingung zu versetzen. Weihrauch steigt über dem Altar auf und verbreitet seinen Duft. Ein Pontifikalamt im Kölner Dom ist ein Gottesdienst-Erlebnis für alle Sinne.

- Werbung -

 Gut 1.000 Gläubige haben sich zu abendlicher Stunde in der Kathedrale des Erzbistums Köln versammelt. In der Mehrzahl ältere Besucher, aber auch zahlreiche junge Frauen. Einige von ihnen haben Kerzen mitgebracht. Kantor Manfred Blaser stimmt den nächsten Wechselgesang an. Die Gemeinde antwortet kraftvoll, aber gleichermaßen andächtig. Manche Besucher halten beim Singen die Augen geschlossen, einige blicken hoch zum fast 44 Meter hohen Gewölbe des Doms. Und wieder dieser Nachklang am Ende der einzelnen Verse. Es ist kaum möglich, sich der spirituellen Wirkung zu entziehen.

 Die Predigt. Weihbischof Heiner Koch erzählt von einer Begegnung mit dem Bürgermeister von Istanbul, einem Muslim: Wo genau liege denn eigentlich der Unterschied zwischen Islam und Christentum, habe der ihn gefragt. Er glaube schließlich auch an den einen großen Gott. "Der springende Punkt", so der Bischof, "ist die Barmherzigkeit Gottes, in aller Konsequenz. In Jesus Christus. Gott ist grenzenlose Liebe, daher konnte er nicht oben im Himmel bleiben. Er wurde Mensch."

 Schon fast übermenschlich – oder -irdisch – ist die Wirkung, die der gigantische Innenraum des Doms entfaltet. Das Hauptschiff, länger als ein Fußballfeld, der riesige Chor mit seinen über 100 Sitzplätzen, der Hochaltar, die kunstvollen Mosaikfenster, die Kreuzkapelle mit dem über tausend Jahre alten Gerokreuz – das Gebäude atmet Geschichte verschiedenster Epochen. Nicht nur die der gotischen und neugotischen Architektur. Zwar begann der Bau im Jahr 1248, vollendet wurde der Dom jedoch erst über 600 Jahre später, im Oktober 1880.

 In der Gegenwart schreitet Weihbischof Koch in der Vorbereitung auf die Eucharistiefeier um den Hochaltar und schwingt das Weihrauchfass. Der harzige Rauch steigt in großen, dichten Schwaden in die Höhe, bleibt wie eine Nebelwolke über dem Altar hängen und verteilt sich dann allmählich im gesamten Dom. "Dies ist mein Leib…" Mit großer Andacht spricht der Bischof die neutestamentlichen Einsetzungsworte, um die Wandlung durchzuführen. "Dies ist mein Blut…" Nach katholischem Verständnis werden nicht Brot und Wein empfangen, sondern der wahre Leib und das wahre Blut Christi. Fast alle Besucher nehmen teil, verharren nach der Rückkehr an ihren Platz noch einen Moment stehend im Gebet oder knien dazu nieder.

- Werbung -

 Der zweite Domorganist Ulrich Brüggemann beginnt mit dem Vorspiel zum letzen Choral. Es wirkt wie ein Anachronismus, dass die Liednummern digital angezeigt werden. Hinter den alten Mauern verbirgt sich im Übrigen noch mehr moderne Technik. So ist die komplette Beleuchtung seit gut vier Jahren computergesteuert. Und auch die Beschallungsanlage ist technisch auf dem neusten Stand.

 Der Choral verhallt. Bischof, Diakone, Kantor und Ministranten ziehen in einer langen Prozession aus. Dann verlassen nach und nach auch die Gottesdienstbesucher die Kathedrale. „Eine Messe im Dom ist immer ein ganz besonderes Erlebnis“, sagt die 22-jährige Rebekka. Sie studiert seit zwei Jahren in Köln und besucht seitdem regelmäßig die Messe. "Hier tanke ich geistlich auf. Hier fühle ich mich ganz besonders verbunden mit anderen Christen." Helmut ist Rentner, gebürtiger Kölner und überzeugter Katholik. "Dies ist meine Heimat", verrät er. Einen schöneren Raum Ort für eine Messe könne er sich nicht vorstellen – halt, oder doch, sagt er, und fügt schmunzelnd hinzu: "den Himmel."

___

Ein ausführliches Interview mit dem Kölner Domkapitular Prälat Dr. Robert Kümpel können Sie hier nachlesen.
Zahlen und Fakten zur Katholischen Kirche finden Sie hier.

- Werbung -

 

(Quelle: jesus.de)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht