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Millionen-Defizit: Weltkirchenrat stürzt in schwerste finanzielle Krise

Ein Millionen-Defizit in seiner Rentenkasse hat den Weltkirchenrat in die schwerste finanzielle Krise seit seiner Gründung gestürzt.

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 «Der Pensionsfonds befindet sich in einer sehr schwierigen Lage», sagte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olav Fyske Tveit, dem epd. Der Lutheraner aus Norwegen, der seit 2010 Generalsekretär ist, unterrichtete vor wenigen Wochen die Mitgliedskirchen über die angespannte Situation. Zudem wurde ein Lenkungsausschuss aus sieben Fachleuten eingesetzt, der den Weltkirchenrat mit Sitz in Genf bei der Lösung der Finanzkrise unterstützt.

 «Wir müssen und werden diese Krise lösen, andernfalls könnte sich die Krise des Fonds zu einer institutionellen Krise des gesamten Weltkirchenrates ausweiten», sagte Tveit. Der Pensionsfonds, der eine Mischform aus Kapitaldeckung und Umlageverfahren hat, weist den Angaben zufolge eine Deckungslücke von etwa 30 Millionen Schweizer Franken (rund 24 Millionen Euro) auf.

 Das Defizit rührt daher, dass die Zahl der Bezieher von Pensionen erheblich gestiegen, zugleich aber die Zahl der Beitragszahler zurückgegangen ist. Die zuständige Finanzmarktaufsicht in der Schweiz drängt auf eine langfristig stabile Strategie, um den Fonds aus der Schieflage zu befreien. Vor diesem Hintergrund verhandelt der Weltkirchenrat derzeit über den Beitritt zu einem größeren Pensionsfonds, der Risiken besser absichern kann.

 Besorgte Stimmen über die Finanzprobleme des Weltkirchenrates gibt es in der Evangelischen Kirche in Deutschland, die zu den Hauptbeitragszahlern des ökumenischen Dachverbandes gehört. «Die Pensionskasse kann aus Eigenmitteln nicht mehr ins Gleichgewicht gebracht werden», sagte der kurhessische Bischof Martin Hein, der dem Zentralausschuss des Weltkirchenrates angehört. Der Weltkirchenrat müsse grundlegende Maßnahmen ergreifen, um bis zu 30 Millionen Schweizerfranken flüssig zu machen, sagte er im epd-Gespräch. Erwogen werde deshalb, das Genfer Grundstück zu «versilbern», auf dem sich die Weltkirchenratszentrale mit fast 150 Mitarbeitern befindet.

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 Vor der EKD-Synode hatte sich der Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider bereits im November besorgt über die strukturellen und finanziellen Probleme der ökumenischen Dachorganisation gezeigt. Der Weltkirchenrat stecke in einer «existenziellen Finanzkrise». Schneider führte dies darauf zurück, dass für viele Mitgliedskirchen des Weltkirchenrates derart an Bedeutung verloren habe, dass sie ihre Mitarbeit einstellten und auch finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkämen.

(Quelle: epd)

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