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Ministerpräsident Kretschmann: „Wir machen keinen Gesinnungslehrplan“

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat in einem Gespräch mit führenden Vertretern des Pietismus, der evangelikalen Bewegung und weiten Kreisen der Evangelischen Landeskirchen zugesagt, dass der umstrittene "Bildungsplan" überarbeitet wird.

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Die Kirchenvertretern hatten in dem Gespräch ihre Kritik erneuert: "Das Menschenbild, das einen Bildungsplan orientiert, hat dem Menschenbild zu entsprechen, das Landesverfassung und Schulgesetz zugrunde liegt", so Pfarrer Steffen Kern, Vorsitzender des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg ("die Apis"). Im vorliegenden Entwurf werde das christliche Menschenbild verlassen, für das das Gegenüber von Mann und Frau grundlegend sei. Stattdessen ginge man von der Ideologie des Gender Mainstreaming aus, nach der es nicht nur zwei, sondern eine Vielzahl von Geschlechtern gebe.

 Außerdem, so die Kritiker, sei die "Akzeptanz sexueller Vielfalt" als pauschale Norm nicht von Schülern zu fordern. Der freiheitliche Staat habe verschiedene Gesinnungen zu akzeptieren. Als vorzügliche Lebensform habe die Ehe von Mann und Frau zu gelten, die im Grundgesetz in besonderer Weise geschützt sei: "Wir achten jeden Menschen – völlig unabhängig von seiner sexuellen Orientierung. Gegenüber jeder Person gilt unsere Toleranz und volle Akzeptanz, mehr noch: unsere Wertschätzung, unser Respekt, ja von unserer christlichen Gesinnung her unsere Nächstenliebe. Der Bildungsplan jedoch fordert die Akzeptanz sexueller Vielfalt als gesellschaftliche Norm. Wir halten sexuelle Vielfalt jedoch keinesfalls in gleicher Weise normgebend wie die Ehe von Mann und Frau."

Kretschmann: "Die Gender-Theorie ist nicht Grundlage des Bildungsplans"

 Kretschmann sagte zu, es gelte das Recht der freien Meinungsäußerung auch an der Schule. "Wir halten uns an das Menschbild der Verfassung. Die Gender-Theorie ist nicht die Grundlage des Bildungsplanes", so Kretschmann. Im Kern gehe es um Toleranz und die Beseitigung von Diskriminierung. Staatssekretär Ingo Rust betonte: Das bekannt gewordene Papier zum Bildungsplan sei lediglich ein Arbeitspapier, das noch verändert würde.

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 Die Kirchenvertreter forderten, die einseitige Fokussierung auf die Akzeptanz "sexueller Vielfalt" durch die "Akzeptanz und Wertschätzung aller Menschen, insbesondere auch von Menschen mit Behinderungen, Migranten, alten Menschen und Angehörigen verschiedener Religionen", zu ersetzen. Diese seien in viel größerer Zahl einer zum Teil stärkeren Diskriminierung ausgesetzt als Menschen mit verschiedensten sexuellen Orientierungen.

 "Wir müssen nachdenken, wie wir Ehe und Familie positiv aufnehmen", sagte Kretschmann und betonte zugleich: Man stehe zum Wertewandel in unserer Gesellschaft und werde daran festhalten, dass sexuelle Vielfalt in unserer Gesellschaft akzeptiert würde. Er stehe für das Gender Mainstreaming und trete für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein, vertrete aber nicht dahinter stehende Gender-Theorien, die ein anderes Menschenbild propagierten.

 Kirchenvertreter bei dem Gespräch waren EKD-Ratsmitglied Tabea Dölker, Pfarrer Theo Breisacher, Pfarrer Dr. Gerrit Hohage, Pfarrer Steffen Kern, Pfarrer Detlef Krause (Direktor der Liebenzeller Mission), Pfarrer Dr. Rolf Sons (Rektor Albrecht-Bengel-Haus), Direktor Martin Scheuermann (Schönblick), Hartmut Steeb (Generalsekretär Deutsche Evangelischen Allianz und Pfarrer Udo Zansinger vom Friedrich-Hauß-Studienzentrum. Sie bewerteten die Atmosphäre als "konstruktiv". In einer Stellungnahme des Ministerpräsidenten heißt es, Kirchen und Landesregierung seien sich in dem Ziel einig, Schulen zu einem Ort des gegenseitigen Respekts zu machen.

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