Spekulationsgeschäfte sind nach Ansicht des katholischen Entwicklungshilfswerks Misereor hauptverantwortlich für den Hunger auf der Welt.
Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober verwies Misereor am Freitag in Berlin auf globale Geschäfte mit Land und Nahrung. Der ARD-Börsenexperte Dirk Müller sagte, für schwankende und stark steigende Preise für Mais und Weizen seien insbesondere Spekulationsgeschäfte verantwortlich. Müller hat für Misereor eine Analyse dazu erstellt.
«Es gibt keinen einzigen volkswirtschaftlichen oder gar humanitären Grund dafür, dass sich private Investoren virtuell Weizensäcke in ihr Depot legen und so eine künstliche Nachfrage schaffen», sagte Müller. So sei etwa im Mai 2011 mit 350 Millionen Tonnen Weizen allein am Handelsplatz Chicago mehr als die Hälfte der globalen Weizenproduktion dieses Jahres virtuell bewegt worden.
Auch die weltweite Spekulation mit Land nehme zu. Der Misereor-Experte für Agrar- und Landpolitik, Benjamin Luig, sagte, steigende Nahrungsmittelpreise erhöhten den kommerziellen Druck auf die weltweiten Landflächen. Kleinbäuerliche Betriebe ohne Kaufkraft und Eigentumstitel würden so immer häufiger verdrängt.
(Quelle: epd)