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Neue Präses: Theologin Kurschus ist erste Frau an der Spitze der Westfälischen Kirche

An der Spitze der Evangelischen Kirche von Westfalen steht erstmals eine Frau. Die neue Präses Annette Kurschus wurde am Sonntag in einem feierlichen Gottesdienst in Bielefeld-Bethel in ihr Amt eingeführt.

Die 49-jährige Theologin ist Nachfolgerin von Alfred Buß (64), der nach achtjähriger Amtszeit in den Ruhestand verabschiedet wurde. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) würdigte das Engagement von Buß. Er habe sich als Fürsprecher der Schwachen und als Mahner für Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung hervorgetan.

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Die frühere Siegener Superintendentin Kurschus war im November für acht Jahre zur neuen leitenden Geistlichen der viertgrößten deutschen Landeskirche mit 2,5 Millionen Mitgliedern gewählt worden. Sie bekleidet nun nach sieben Männern als erste Frau und als erste reformierte Theologin das westfälische Präsesamt.

Von den 22 evangelischen Landeskirchen in Deutschland wird ansonsten nur die Evangelische Kirche von Mitteldeutschland von einer Frau geführt, dort ist Ilse Junkermann (54) Landesbischöfin. Die Theologin Kirsten Fehrs (50) ist seit November Bischöfin für den Sprengel Hamburg und Lübeck der nordelbischen Kirche.

Zu dem Amtswechsel waren zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Gesellschaft und Kirche angereist. Am Gottesdienst nahmen auch Repräsentanten internationaler Partnerkirchen sowie die Spitzenvertreter des Lutherischen Weltbundes, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa teil.
Ministerpräsidentin Kraft zeigte sich zuversichtlich, dass es auch mit der neuen Präses Kurschus weiter eine gute Zusammenarbeit von Politik und evangelischer Kirche geben werde. Trotz der Trennung und unterschiedlicher Funktionen von Staat und Kirche gebe es viele Schnittmengen.

Für die katholische Kirche bot der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker Kurschus eine vertrauensvolle Zusammenarbeit an. Er freue sich «auf die Fortsetzung unseres Weges auf das große Ziel der Ökumene hin, die Sichtbarwerdung der Einheit der Kirche». Der Weg der Ökumene sei unumkehrbar und «eine heilige Pflicht für alle Christen».

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Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Präses der benachbarten rheinischen Kirche, Nikolaus Schneider, dankte Buß für seinen «nimmermüden Einsatz, Gottes lebendiges Wort auch in den Fragen der sozialen Gerechtigkeit, des Friedens und der Bewahrung der Schöpfung zu Gehör zu bringen und in gerechtes Tun umzusetzen».

Buß habe wesentlich dazu beigetragen, dass die westfälische Kirche beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehme, sagte Schneider. Als Vorsitzender der Kommission für Migration und Integration der EKD habe sich der Theologe zudem intensiv für Flüchtlinge eingesetzt und dabei auch mit der Politik angelegt. Im Ruhestand übt Buß nun als Vorstandsvorsitzender der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen ein weltliches Amt aus.

Quelleepd

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