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Nahe bei den Menschen: Notfallseelsorger überbringen immer öfter Todesnachrichten

Notfallseelsorger werden in Deutschland von der Polizei immer öfter zur Hilfe gerufen, wenn Todesnachrichten überbracht werden müssen.

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 «Seelsorge-Profis haben nicht nur für die betroffenen Angehörigen, sondern auch für die Polizei eine entlastende und stabilisierende Funktion», sagte der leitende evangelische Notfallseelsorger Peter Walther am Samstag am Rande der zweitägigen Kongressmesse «Akut 2010» in einem epd-Gespräch in Bremen. Rettungskräfte trainierten dort seit Freitag unter anderem Einsätze bei Unfällen, Katastrophen, Terroranschlägen, Erdbeben und Epidemien.

 Wenn Menschen durch Verkehrsunfälle, Gewaltverbrechen oder einen Suizid sterben, ist es Aufgabe der Polizei, die schreckliche Nachricht zu überbringen. «Wir wissen nie, wie die Angehörigen reagieren – alles ist möglich und erlaubt», sagte Walther, der im Verlauf der Kongressmesse Einsatzkräfte in einem Vortrag über das Thema informierte. «Wenn wir die Nachricht überbringen, machen wir mit einem großen Hebel eine Falltür unter den Füßen von Leuten auf, für die das Leben bis eben noch in Ordnung war», sagte der Theologe.

 Walther plädiert trotzdem dafür, «nicht rumzueiern» und bei der Wahrheit zu bleiben. «Floskeln wie ‚er ist von uns gegangen‘ oder ‚er ist eingeschlafen‘ helfen nicht weiter», warnte der evangelische Theologe, der mit 27 Amtsjahren der dienstälteste Polizeipastor Deutschlands ist. Auch über die Umstände etwa eines Verkehrsunfalles müsse auf Anfrage behutsam Auskunft gegeben werden.

 Oft wollten Angehörige wissen, ob jemand sofort tot gewesen sei oder noch gelitten habe. Auch werde die Nähe zu den Einsatzkräften am Ort des Geschehens gesucht, viele wollten den Toten so schnell wie möglich sehen. «Wenn es irgendwie geht, machen wir das möglich», sagte Walther.

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 Ganz wichtig sei es, Menschen in einer solchen Ausnahmesituation nicht alleine zu lassen: «Das soziale Netz mit Geschwistern, Nachbarn, Angehörigen und Freunden muss aktiviert werden.» Bundesweit werden nach Angaben der Konferenz Evangelischer Notfallseelsorger in Deutschland jährlich 11.000 Einsätze von rund 25.000 Notfallseelsorgern begleitet. Dabei gehört das Überbringen von Todesnachrichten zu den häufigsten Aufgaben.

(Quelle: epd)

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