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Nationales Gebetsfrühstück: US-Präsident ruft zum Kampf für Religionsfreiheit auf

US-Präsident Barack Obama hat beim 63. Nationalen Gebetsfrühstück im Hilton Hotel in Washington dazu aufgerufen, die Religionsfreiheit als Menschenrecht zu stärken. Er verurteilte scharf, dass der Glaube in vielen Teilen der Welt zur Rechtfertigung für Gewalt missbraucht werde.

Der US-Präsident verwies dabei vor allem auf den Anschlag des Terrornetzwerkes Al Kaida auf eine Schule in Pakistan, die Ermordung der Redakteure des Satiremagazins „Charlie Hebd““ in Paris sowie auf die Terrormilizen „Islamischer Staat“ (IS) und „Boko Haram“ (Westliche Bildung ist Sünde) in Syrien, dem Irak und Nigeria. Diese „mörderischen Sekten“ verrieten den Islam.

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Bein Nationalen Gebetsfrühstück versammeln sich jeweils am ersten Donnerstag im Februar Führungspersonen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Religion, um über politische, nationale und kulturelle Grenzen hinweg zu beten und auf Worte aus der Heiligen Schrift zu hören. Dieses Mal nahmen rund 3.600 Gäste aus mehr als 130 Ländern teil. Darunter war das Oberhaupt des tibetanischen Buddhismus, der Dalai Lama, den Obama als „guten Freund““ bezeichnete. Er sei „ein Vorbild für Barmherzigkeit und Freiheit“.

Die Teilnahme des 79-Jährigen hatte im Vorfeld für politische Verstimmung zwischen China und den USA gesorgt. Die Volksrepublik betrachtet den Dalai Lama seit der Besetzung Tibets als Separatisten. Das chinesische Außenministerium machte in einer Stellungnahme deutlich, dass jedes Treffen mit dem Dalai Lama als Einmischung in die innere Angelegenheiten aufgefasst werde. Das Weiße Haus gab bekannt, dass es neben der Teilnahme am Nationalen Gebetsfrühstück zu keinem formellen Gespräch zwischen Obama und dem Dalai Lama gekommen ist. Vor dem Hotel demonstrierten rund 200 Tibeter für die Freiheit ihres Landes und grüßten den Dalai Lama.

Was Gläubige tun sollten

Der US-Präsident rief in seiner Ansprache alle Menschen auf, sich stärker für die Religionsfreiheit einzusetzen. Dazu gehöre auch das Recht, die Religion frei zu wählen, zu bekennen und zu wechseln. Obama nannte drei Prinzipien, die alle Gläubigen, ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit, beherzigen sollten: Menschlichkeit, die Trennung von Staat und Religion sowie Nächstenliebe. Diese Werte seien die Voraussetzung für ein friedliches Miteinander. Obama betonte auch die Kraft des Gebets. So habe man letztes Jahr um die Freilassung des US-Amerikaners Kenneth Bae gebetet. Dies habe sich erfüllt. Der Christ befand sich seit 2012 in Nordkorea hinter Gittern. Ihm wurde vorgeworfen, einen Umsturz geplant zu haben. Als weiteres Beispiel für religiöse Verfolgung nannte Obama den Fall des iranischen Pastors Saeed Abedini. Abedini, der auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, wurde 2012 zu acht Jahren Gefängnis wegen evangelistischer Aktivitäten verurteilt und ist seitdem in Haft. Obama hatte vor kurzen dessen in den USA lebende Ehefrau Naghmeh besucht. Ihr Mann habe ihm daraufhin einen bewegenden Brief geschrieben, in dem sich Abedini als „Gefangener für Christus“ bezeichnet habe. Der US-Präsident versicherte, dass er alles daran setze, die Freilassung Abedinis zu erreichen.

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Gebet des „Kämpfers gegen Ebola“

Begleitet wurde Obama beim Gebetsfrühstück von seiner Ehefrau Michelle. Unter den Gästen waren auch der US-Schauspieler Richard Gere und der christliche Arzt Kent Brantly. Letzterer hatte im Auftrag des evangelikalen Hilfswerks „Samaritan’s Purse“ (Geldbeutel des Samariters) im westafrikanischen Liberia Ebola-Kranke behandelt und sich selbst mit dem tödlichen Virus infiziert. Nach seiner Rückkehr in die USA wurde er geheilt. Er sprach ein Gebet für die politischen Führer der Welt. Neben Obama sprach auch der ehemalige US-Rennfahrer Darrel Waltrip. Der dreifache Meister der NASCAR-Serie erzählte, wie er Christ wurde. So sei er vor seiner Bekehrung ein schlechter Mensch gewesen – selbstsüchtig und arrogant. Nach einem schweren Rennunfall 1983 habe er sich gefragt, ob er nach dem Tod in den Himmel oder in Hölle komme. In diesem Moment habe er erkannt: „Wer Jesus nicht als Herrn der Welt anerkennt und keine persönliche Beziehung zu Jesus pflegt, kommt nicht in den Himmel.“ Danach habe er angefangen, mit seiner Ehefrau zu beten und in der Bibel zu lesen. Vor seinen Rennen habe er immer ein Bibelzitat zur Ermutigung von seiner Frau erhalten. Er fühle sich seit seiner Bekehrung wie neu geboren.

König Abdullah reist ab – Papst sendet Grußwort

Das Programm des Gebetsfrühstücks sah vor, dass der König von Jordanien, Abdullah II. (Amman), das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter (Lukas 10) verlesen sollte. Doch nach Bekanntwerden der Ermordung eines jordanischen Kampfpiloten durch IS-Terroristen reiste der König vorzeitig in sein Heimatland zurück. Papst Franziskus versicherte in einem schriftlichen Grußwort, dass er für die um ihres Glaubens willen Verfolgten bete. Er wünsche den Organisatoren des Nationalen Gebetsfrühstücks Weisheit und Frieden.

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Bundestagsabgeordnete beim Nationalen Gebetsfrühstück

Zur deutschen Delegation beim diesjährigen Gebetsfrühstück gehörten die Bundestagsabgeordneten Christian Haase, Stefan Heck, Frank Heinrich, Albert Weiler (alle CDU), Heike Baehrens, Bernd Rützel (beide SPD) und Klaus Ernst (Die Linke). Außerdem waren der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sowie der Europa- Abgeordnete Michael Theurer (FDP) dabei.

Das Nationale Gebetsfrühstück hat eine lange Tradition. Seit der Nachkriegszeit treffen sich in Washington Parlamentarier zu Frühstück, Bibellesungen und Gebet. Diese Idee wurde mittlerweile in mehr als 180 Staaten aufgegriffen. Auch im Deutschen Bundestag gibt es ein überfraktionelles Gebetstreffen, zu dem sich während der Sitzungswochen jeden Freitag bis zu 40 Parlamentarier versammeln. Der ehemalige baden-württembergische CDU-Landtagsabgeordnete Rudolf Decker (Böblingen) hatte die Gebetsfrühstücke 1979 zusammen mit dem Verleger Friedrich Hänssler (Holzgerlingen) in Deutschland eingeführt. Mittlerweile kommen auch in den Landtagen von Hamburg, Schleswig-Holstein, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt regelmäßig Parlamentarier zu Gebet, Bibellese und Gedankenaustausch zusammen.

Quelleidea

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