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Nordkirche: Jung, reformbereit und grenzübergreifend

Sie verbindet Ost und West und steht für einen neuen Aufbruch: Die Nordkirche ist erstmals Gastgeber der EKD-Synode. Das Kirchenparlament der Evangelischen Kirche in Deutschland tagt vom 4. bis 7. November im Ostseebad Timmendorfer Strand.

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 Mit 2,3 Millionen Mitgliedern ist die Nordkirche die fünftgrößte evangelische Landeskirche und die erste über die ehemalige deutsch-deutsche Grenze hinweg. Gegründet wurde sie Pfingsten aus den Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern. Ihr Gebiet reicht von Helgoland bis Rügen, von der dänischen bis zur polnischen Grenze. Schon jetzt gilt die Nordkirche als Deutschlands Urlaubskirche: Rund 850 Kilometer ist die Küstenlinie an Nord- und Ostsee lang. Rechnet man Inseln und Halligen mit, kommt man auf rund 3.000 Kilometer Küste.

 Sogar im südlichen Dänemark finden sich Gemeinden der Nordkirche. In fünf Landgemeinden haben Christen der deutschen Minderheit ihre kirchliche Heimat. Im Gegenzug hat die dänische Kirche rund zwei Dutzend Pfarrstellen im nördlichen Schleswig-Holstein. Nordfriesland ist der Kirchenkreis mit den bundesweit meisten Inselpastoren. Er gilt gemessen an der Fläche auch als größter Kirchenkreis Deutschlands – allerdings nur bei Ebbe.

 Wasser, Wind und Weite findet sich jedoch nicht nur an den Küsten von Nord- und Ostsee. So ist der Kirchenkreis Mecklenburg geprägt von seinen vielen Seen. Rund 2.000 sollen es je nach Zählweise sein. Größter See ist die Müritz mit 117 Quadratkilometern Fläche, 70 mal so groß wie die Hamburger Außenalster. Durch Gemeinden wie Fürstenberg, Porep und Neu-Redlin gehört auch ein Stück Brandenburg zur Nordkirche.

 Besonders einsam und idyllisch ist es im Südosten der Nordkirche. 45 Einwohner auf einem Quadratkilometer zählt der Landkreis Uecker-Randow, 200 mal so viele sind es in Hamburg. Vergleichsweise hoch ist im Nordosten der Katholiken-Anteil: Seit Polen Mitglied der EU ist, sind viele Polen von Szczecin (Stettin) in die deutschen Grenzdörfer gezogen.

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 Der zahlenmäßig größte evangelische Kirchenkreis Deutschlands ist Hamburg-Ost mit prominenten Hauptkirchen wie St. Michaelis und St. Petri. Sieben Pröpste und 260 Pastoren sind hier zuständig für rund 500.000 Christen. Damit hat Hamburg-Ost mehr Mitglieder als etwa die Landeskirchen Oldenburg oder Braunschweig.

 Geistliches Zentrum der Nordkirche soll Schwerin werden. Die schmucke Residenzstadt ist mit 96.000 Einwohnern die kleinste Landeshauptstadt Deutschlands und nach Hamburg, Kiel, Lübeck und Rostock die fünftgrößte Stadt der Nordkirche. Der künftige Landesbischof, der 2013 gewählt werden soll, hat dort seinen Sitz. Der Sachverstand für die Verwaltung sitzt dagegen in Kiel im Landeskirchenamt.

 In Schleswig-Holstein sind derzeit rund 60 Prozent der Bevölkerung evangelisch. Damit ist Schleswig-Holstein das Bundesland mit dem höchsten Protestanten-Anteil. In Hamburg sind es 41 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern 18 Prozent. Anders sieht es bei den Gotteshäusern aus: Statistisch teilen sich im Westen rund 2.600 Kirchenmitglieder eine Kirche, im Osten sind es nur 260.

 Kompliziert ist für Außenstehende die Bischofsfrage: Bischof Gerhard Ulrich (61) ist eigentlich für Schleswig und Holstein zuständig, hat jedoch kommissarisch das Amt des Landesbischofs übernommen und wird in Schleswig vom Bischofsbevollmächtigten Gothart Magaard (56) vertreten. Ulrich predigt auch im Eröffnungsgottesdienst der EKD-Synode am 4. November im Lübecker Dom. Kirsten Fehrs (51) ist Bischöfin für Hamburg und Lübeck. Mecklenburg-Vorpommern hat mit Andreas von Maltzahn (51) in Schwerin und Hans-Jürgen Abromeit (58) in Greifswald gleich zwei Bischöfe.

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(Quelle: epd)

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