Bei den jüngsten Anschlägen auf Kirchen in Pakistan sind über 100 Menschen getötet worden. "Dies hat den Glauben der Christen im Land jedoch gestärkt", sagt Pfarrer Bonnie Mendes, ehemaliger Direktor von Caritas Asia, dem "Fidesdienst".
Es kämen noch mehr Menschen in die Kirchen als früher. "Keiner hat Angst und alle sind überzeugt, dass man die Nähe zu Christus suchen muss, denn er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben", erklärte Mendes. Nach den Anschlägen war es im ganzen Land zu Protestkundgebungen gekommen. Außerdem wurden zahlreiche ökumenische Gebete veranstaltet, an denen auch Muslime teilnahmen. Zu mehr Geschwisterlichkeit mit den Muslimen hatte auch Papst Franziskus aufgerufen. Diese Botschaft, so Mendes, sei sehr wertvoll gewesen. "Die Christen haben den Attentätern vergeben", glaubt er.
Die Gefahr einer "Christenverfolgung" im großen Stil ist in Pakistan nach Ansicht des Geistlichen nicht gegeben: "Als Christen sind wir heute nicht stärker im Fadenkreuz als in der Vergangenheit.", erklärt Mendes. "Terroristen verüben Anschläge auf verschiedene Volksgruppen: Schiiten, Armee, Ahmadi, Polizei und gemäßigte muslimische Intellektuelle. Es gibt keine Verfolgung der Christen: der Terrorismus ist eine Herausforderung für das ganze Land."
Zu einem Dialog mit den Taliban sieht der Geistliche trotz der jüngsten Anschläge keine Alternative. Jedes Bemühung um den Dialog sei "willkommen und ein mutiges Engagement zum Wohle unseres Landes." Man müsse den Terrorismus entschärfen. "Ein Kompromiss ist schwierig und der Weg steil, doch man muss ihn beschreiten, auf der Grundlage der Achtung aller rechtsstaatlichen Prinzipien".
(Quelle: fides.org)