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Pakistan: Kritik am Blasphemiegesetz kostet liberalen Gouverneur das Leben

In Pakistan ist der einflussreiche Gouverneur der Punjab-Provinz, Salman Taseer, am Dienstag bei einem Attentat ums Leben gekommen. Der liberale Politiker wurde von seinen Bodyguards auf einem Markt in der Hauptstadt Islamabad getötet, wie pakistanische Medien berichteten. Innenminister Rehman Malik erklärte, Taseer sei wegen seiner kritischen Haltung zum Blasphemie-Gesetz umgebracht worden, das Gotteslästerung unter Strafe stellt.

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 Taseer hatte sich zuletzt vehement für die Abschaffung des umstrittenen Gesetzes ausgesprochen, auf dessen Grundlage die pakistanische Christin Asia Bibi kürzlich zum Tode verurteilt wurde. Taseer plädierte für eine Begnadigung der fünffachen Mutter, die laut Urteil den Propheten Mohammed beleidigt haben soll. Der Politiker gehört der Regierungspartei an und galt als enger Vertrauter von Pakistans Präsident Asif Ali Zardari.

 Innenminister Malik sagte, Taseer sei getötet worden, weil er das Blasphemie-Gesetz als «schwarzes Gesetz» bezeichnet habe. Bei dem Anschlag auf den Gouverneur wurden auch fünf Menschen verletzt. Es war das erste Mal seit dem tödlichen Attentat auf Oppositionsführerin Benazir Bhutto im Dezember 2007, dass in Pakistan ein so wichtiger Politiker Opfer eines Anschlages wurde.

 Der Tod von Taseer schwächt die ohnehin angeschlagene Pakistanische Volkspartei noch weiter. Die Regierung in Islamabad steht nach dem Auszug eines Koalitionspartners ohne Mehrheit da und kämpft ums politische Überleben. Das Attentat gilt als weiteres Zeichen dafür, dass die extremistischen Kräfte in dem islamischen Land erstarken.

 Der Vorstoß der Regierung, das Blasphemie-Gesetz zu ändern, führte am Jahreswechsel zu tagelangen Straßenprotesten religiöser Hardliner. Taseer galt als ein ausgesprochener Gegner der Militärherrschaft in Pakistan. Mehr als ein Dutzend Mal wurde er wegen seiner politischen Ansichten inhaftiert.

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(Quelle: epd)

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