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Pakistan: Staatlicher Schutz für zwei Konvertitinnen

Pakistans Oberstes Gericht hat zwei frisch zum Islam konvertierte Hindu-Frauen in ein Frauenhaus beordert, weil sie zur Konversion gezwungen worden seien. Die Maßnahme diene ihrem Schutz, so das Gericht.

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Rinkel Kumari und Lata Kumari sollen zunächst drei Wochen in einer Schutzeinrichtung in der Hafenstadt Karatschi verbringen, wie pakistanische Medien am Montag berichteten. An diesem neutralen Ort sollten sie ohne Druck von ihren Familien und Ehemännern entscheiden, welcher Religion sie künftig angehören wollen, erklärte der Oberste Richter Iftikhar Chaudhry. Sie sollen sich zudem klarwerden, ob sie mit ihren muslimischen Ehemännern leben wollen oder nicht.
 Der Fall der beiden jungen Frauen hatte in Pakistan für erbitterten Protest gesorgt. Die 19-jährige Rinkel Kumari war Ende Februar aus ihrem Dorf in der Sindh-Provinz im Süden Pakistans verschleppt worden. Wenig später wandte sich ein bekannter muslimischer Geistlicher an die Eltern und erklärte, ihre Tochter wolle zum Islam übertreten. Er verheiratete die Hindu-Frau wenig später mit einem muslimischen Mann.
 Nach Darstellung der Familie wurde die Tochter unter Waffengewalt zum Religionswechsel gezwungen. Sie rief das Oberste Gericht an. Auch die Familie der 29-jährige Lata Kumari behauptet, ihre Tochter sei entführt und dann zum Wechsel zum Islam gezwungen und zwangsverheiratet worden.
 Etwa fünf Prozent der Bevölkerung Pakistans gehören einer religiösen Minderheit an: Christen und Hindus machen je etwa zwei Prozent aus. Religionswechsel hat in Südasien eine lange Tradition: Seit der Gründung Pakistans 1947 konvertieren die meisten Einwohner zum Islam, der Staatsreligion des Landes. Zumeist geschieht dies diskret und ohne viel Widerstand.
 Der Fall der beiden Hindu-Frauen hatte jedoch für Aufsehen gesorgt, weil lokale Politiker den Glaubenswechsel öffentlich gefeiert hatten und so die Hindu-Minderheit vor den Kopf stießen. Einige Hindus werten die Vorfälle als Zeichen für eine zunehmende Radikalisierung der Muslime.

(Quelle: epd)

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