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Papa Gott: Was wir von Kindern lernen können

Egal wie alt wir sind, egal, wie lange wir schon mit Gott leben – wir dürfen bei ihm Kind sein. Wir dürfen nicht nur – wir müssen es sogar. So verstehe ich jedenfalls das, was Jesus gesagt hat. In Sachen Glauben können wir einiges von Kindern lernen.

Von Daniel Kallauch

Erst, wenn Gott für uns ein Vater geworden ist, können wir ihn den Kindern auch so vorstellen. Es gibt dabei eine Einschränkung: Gott kann man als Vater nur begegnen, wenn man ein Kind ist. Jesus hatte auch Kontakt mit Kindern (Mk. 10,13-16). Seine Jünger wollten ihn vor diesen lästigen Kleinen schützen, die sich anscheinend sicher und geborgen in seiner Nähe fühlten. Das muss Jesus ausgestrahlt haben, sonst wären die Kinder wohl vor ihm weggelaufen, zurück zu ihren Müttern. Die Jünger waren genervt. Jesus wies sie zurecht, als diese die Kinder von ihm fernhalten wollten und nutzte die Situation, um seinen Freunden etwas Fundamentales vom Reich Gottes zu erklären. Er nahm die Kinder sogar auf seinen Arm und sprach ihnen liebevoll Worte des Vaters zu. Vielleicht kitzelte er sie sogar und lachte mit ihnen. Ich kann mir das gut vorstellen.
Abschließend sagte Jesus: Wenn ihr das Reich Gottes nicht annehmt wie ein Kindergartenkind, dann bleibt für euch die Tür zum Himmel leider verschlossen.

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„Um Himmels willen“: Genau dass wollen wir ja nicht. Wir wollen doch eines Tages, wenn unsere Zeit hier abgelaufen ist, in den Himmel kommen, in der Gegenwart Gottes leben, frei von den Einschränkungen und Nöten, die das irdische Leben mit sich bringt. Was können wir von den Kindern lernen, damit der Himmel für uns aufgeht?

Schlüssel Neugier

Kinder sind neugierig. Sie stecken ihre Nase überall hinein. Sie fassen alles an, damit sie es „begreifen“. Sie kennen keine Zurückhaltung.
Auch wir dürfen neugierig sein. Wir müssen nicht bei dem Bekannten, Bewährten und Gewohnten bleiben. Wir dürfen kindlich gierig nach Neuem sein und von Gott unserem Vater Frisches, Anderes erwarten und erbitten.
Beobachte doch mal wieder ganz konkret ein Kind, das in einen ihm unbekannten Raum kommt. Folge seinen Blicken und staune mit ihm. Lass dich von der unbekümmerten Art, etwas Neues zu berühren, anstecken. Vielleicht entdeckt es ein Spiel und vertieft sich darin, vergisst Raum und Zeit. So dürfen wir uns auch bei Gott verlieren. Einfach sein, entspannt und glücklich.

Schlüssel Erwartungsvoll

Kinder sind immer erwartungsvoll. Für sie gibt es so viel Neues zu entdecken und sie erwarten das auch. Wir Erwachsenen meinen manchmal, dass wir schon vieles begriffen haben. Dabei steckt in uns auch noch so ein Kind.
Wenn Besuch kommt, dann erwarten die Kinder ein Geschenk. Wir sind peinlich berührt, wenn sie direkt fragen: „Hast du mir etwas mitgebracht?“
Ich glaube, dass unser himmlischer Vater sich wünscht, dass wir wieder erwartungsvoller sind. Das wir ihn fragen: „Was hast du mir heute zu sagen? Hast du ein Geschenk – nur für mich?“
Wenn ich keine Erwartungen mehr habe, werde ich auch nicht mehr beschenkt. Dann ist alles, was geschieht, willkürlich. „Da hast aber Glück gehabt“, wird dann gesagt. Ich darf und will neue Erwartung in die vielen Zusagen meines Vaters setzen. Nur dann gebe ich ihm die Möglichkeit, sich mir zu zeigen und mit mir gemeinsam in dieser Welt ein kleines Licht anzuzünden.

Schlüssel Vertrauen

Kinder vertrauen blind. Wenn du deinem Kind, dass auf der Mauer steht sagst: „Spring!“, dann springt es, weil es sicher weiß, dass du deine Arme öffnest, um es aufzufangen.
Wir müssen den Kleinen leider beibringen, dass sie nicht jedem Menschen vertrauen können. Kinder würden das aber gerne. Mit großen Augen, einem offenen Blick und kindlichem Gemüt.
Im Alten Testament kommt das hebräische Wort für Vertrauen „batach“ viele hunderte Male vor. Es steht immer in einem negativen Zusammenhang, wenn es darum geht Menschen, Besitz oder Machtsymbolen zu vertrauen. Wenn dieses Wort aber im Zusammenhang mit Gott benutzt wird, ist es in jedem Vers positiv gebraucht. Unser Vater ist vollkommen vertrauenswürdig. Er lässt uns nie im Stich. Wir dürfen ihm kindlich vertrauen und werden die positiven Folgen in unserm Leben spüren.

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Schlüssel Wiederholung

Kleine Kinder lieben die Wiederholung. „Das kenn ich schon!“ ist ein durch und durch positiver Satz bei den Kleinen. Sie wollen es noch mal hören. Bitte – nur noch ein Mal. Darüber lächeln wir und lesen die gleiche Geschichte noch einmal.
Meine Frau liebt auch die Wiederholung. Sie will täglich von mir hören, dass ich sie liebe, obwohl ich ihr das ja schon vor Jahren bei unserer Hochzeit fest zugesagt habe. Weil ich sie liebe, sage ich es ihr auch täglich und versuche, es durch mein Verhalten auch zu bekräftigen.
Unser himmlischer Vater liebt es auch, sich zu wiederholen. Die ganze Bibel ist ein einziger Liebesbrief mit vielen Wiederholungen. Gott will uns täglich sagen, dass er uns liebt – wenn wir denn zuhören. Wie? Durch sein Wort. Durch den Bekannten, der uns lobt. Das dürfen wir annehmen. Gott redet auch durch die wunderbare Schöpfung. Ich kann über Sonnenuntergänge staunen und liebe das Meer. Gott ist so verschwenderisch, dass er es sich erlaubt, täglich einen neuen Himmel mit anderen Wolkenformationen zu kreieren.

Wenn wir uns darauf einlassen, wieder Kind zu sein, neugierig erwartungsvoll auf unseren Vater zu vertrauen, dann werden wir auch hier auf der Erde schon ein Stück des Himmels erleben können. Es gelingt uns sicherlich nicht von heute auf morgen, einfach umzuschalten. Aber wir dürfen uns auf den Weg in eine glückliche Kindheit machen. Wir haben den besten Papa, den es gibt.
Wie können wir das den Kindern weitergeben? Wenn wir nicht nur theoretisch verstanden haben, wie es ist, ein geliebtes Kind des Vaters zu sein, werden sich unsere Einstellung und unser Verhalten gegenüber den Kleinen verändern. Sie lieben es, etwas zu erleben und zu spüren, etwas anzufassen und mitten drin zu sein.

Drei Tipps aus der Praxis

Segenstunnel: In einer Gemeinde, in der ich öfter im Gottesdienst war, wurde in dem Moment, wenn die Kinder in ihren Gottesdienst gingen, ein Segenstunnel gebildet. Eltern, Senioren, junge Leute stellten sich gegenüber, hielten die Hände zusammen und bauten auf diese Weise einen Tunnel, durch den alle Kinder, Mitarbeiter und Eltern mit Kleinkindern gehen durften. Während die Kinder hindurchgingen, sprachen ihnen einzelne Erwachsene einen Segen zu: „Du bist Gottes geliebtes Kind. Schön, dass es dich gibt. Du bist wunderbar gemacht. Der Papa meint es gut mit dir. Gott hat dich ganz besonders lieb!“

Das Plüschherz: In vielen Tankstellen kann man es heute kaufen. Ein schwedisches Möbelhaus hat es viele Jahre mit kleinen Armen und Händen angeboten. Viele verschenken es an einen geliebten Menschen. Kinder lieben es, ein kuscheliges großes rotes Herz zu umarmen. Wir können ihnen sagen, dass die Liebe des himmlischen Vaters noch viel größer und schöner ist. Wenn wir mit ihnen beten, können sie zum Beispiel das Herz umarmen, um so auch ein wenig von der Nähe und Liebe Gottes zu fühlen. Das kann man sogar mit Erwachsenen machen.

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Der Thron: Ich bin ein Prinz. Mein Vater ist der König. Also habe ich auch das Recht, auf einem Thron Platz zu nehmen. Ich habe schon einige Male aus einem Sessel, dekoriert mit schönen Tüchern, einen Thron gebaut. Kinder lieben es, sich zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen. Wickel sie in eine Gardine, gib ihnen eine Krone in die Hand und sage ihnen: „In den Augen Gottes bist du seine kleine Prinzessin, sein kleiner Prinz. Nimm Platz auf diesem Thron und genieße es einfach. Schließe die Augen und stelle dir vor, wie es ist, eine Prinzessin zu sein. Dein Vater, der König, ist reich und mächtig. Er kümmert sich um alle Dinge seines großen Reiches. Du darfst alle Vorteile genießen, die dem Kind eines Königs zustehen.“

Was für ein Privileg, Kind des Höchsten zu sein. Ich will es nicht mehr missen, auf dem Schoß meines Vaters Platz zu nehmen, mein Ohr an seine Brust zu halten, seinen Herzschlag zu spüren. Da fallen viele Anforderungen, die unsere Gesellschaft an mich als Erwachsenen stellen, von mir ab. Ich darf Kind sein.


Dieser Artikel ist zuerst im Magazin „Kleine Leute – Großer Gott“ erschienen, das wie Jesus.de zum SCM Bundes-Verlag gehört.

Mehr von Daniel Kallauch gibt es auf seiner Homepage zu finden.

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