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„Pause zum Beten“: Methodisten vertagen Entscheidung zur Homosexualität [Korrektur]

Die weltweite Evangelisch-methodistische Kirche hat Entscheidungen zur großen Streitfrage Homosexualität aufgeschoben. Eine Sonderkommission solle alle Kirchenvorschriften zur Sexualität grundsätzlich prüfen, teilte der methodistische Informationsdienst mit. Die Arbeit der Kommission werde mindestens zwei Jahre dauern.

Die in Portland im US-Bundesstaat Oregon tagende Generalversammlung der Methodisten stimmte am Mittwoch (Ortszeit) mit 428 zu 405 Stimmen einem entsprechenden Vorschlag des Rates der Bischöfe zu. Man will damit eine Spaltung der Kirche in einen liberalen und einen konservativen Zweig abwenden. Diese war im Vorfeld befürchtet worden.

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Die weltweit rund zwölf Millionen Mitglieder – sieben Millionen in den USA – zählende methodistische Kirche steht vor einer Zerreißprobe. Kirchenregeln zufolge ist „die Praxis der Homosexualität unvereinbar mit der christlichen Lehre“. In gleichgeschlechtlicher Partnerschaft lebende Schwule und Lesben dürfen daher nicht Pastoren werden. Bei der Generalversammlung lagen zahlreiche konkurrierende Entwürfe zur Reform oder Beibehaltung der Regelungen zum Umgang mit der Homosexualität vor.

US-amerikanische Methodisten sind geteilter Ansicht zum Bann von offen homosexuell lebenden Geistlichen. Hunderte Gemeinden in den USA haben Forderungen erhoben, die Unvereinbarkeitsvorschrift zu streichen. Mehr als 100 Pastorinnen und Pastoren outeten sich unmittelbar vor der Generalversammlung als Homosexuelle und Transsexuelle. Afrikanische Methodisten jedoch lehnen Reformen offenbar grundsätzlich ab.

Schmerzen, Misstrauen, Wut, Angst und Zerrissenheit“

Der Präsident des Bischofsrats, Bruce Ough, beklagte die „Zerrissenheit“ innerhalb der Kirche. Auch die Bischöfe seien geteilter Meinung. „Ich stehe heute vor euch, um euch – auch im Namen meiner Bischofskollegen – zu sagen, dass ich ein gebrochenes Herz habe – und das gilt für uns alle im Bischofsrat“, erklärte er laut einer Mitteilung der Methodistischen Kirche in Deutschland. Er habe von „Schmerzen, Misstrauen, Wut, Angst und Zerrissenheit“ innerhalb der EmK gesprochen. Ough betonte, die Bischöfe hätten den Auftrag, die Einheit der Kirche zu wahren, obwohl sie selbst auch nicht immer einig seien.

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Der Aufschub der Entscheidung sei eine „Pause zum Beten“, um nach „Gottes Willen für die Zukunft zu suchen“. Der Kirche drohe eine Spaltung, warnte ein Versammlungsdelegierter aus Simbabwe, Pastor Forbes Matonga.

Nach Kirchenangaben verlieren die Methodisten in den USA seit 1974 jährlich rund 50.000 Mitglieder. Im Geburtsland des Methodismus, in England, sei die Zahl der Mitglieder zwischen 1980 und 2015 von 600.000 auf 200.000 gefallen. Die afrikanischen methodistischen Kirchen dagegen sind im Wachstum. Die Generalversammlung geht am 20. Mai zu Ende. Sie ist das höchste Entscheidungsgremium der Kirche.

Berichtigung:
In der ersten Fassung der Agenturmeldung war fälschlicherweise von den „Methodisten in den USA“ die Rede. Es handelte sich jedoch um die Generalversammlung der weltweiten methodistischen Kirche.

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