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Pegida und Evangelikale: Haben sie Gemeinsamkeiten?

In der evangelikal geprägten Kirche Sachsens gebe es enge Verbindungen ins rechte Milieu, schreibt die Zeitung Welt am Sonntag (WamS). In ihrer aktuellen Ausgabe zeigt sie die Schnittmenge des Gedankenguts evangelikaler Christen und der Pegida-Demonstranten auf.

Als „unchristlich“ bezeichnete der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland die Zielsetzung der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida). Sein Nachfolger, Heinrich Bedford-Strohm, vertritt im Interview mit dem Tagesspiegel eine ähnliche Meinung: „Fremdenfeindlichkeit ist nicht zu vereinbaren mit dem christlichen Glauben.“

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In dem WamS-Artikel „Aufstand der Bibeltreuen“ schreibt Autor Per Hinrichs über Verbindungen der evangelikal geprägten Kirche Sachsens und dem rechten Milieu. Die katholische Theologin Sonja Strube sieht Berührungspunkte zwischen rechten und konservativen christlichen Kreisen bei Themen wie Christenverfolgung und der Befürwortung traditioneller Familienwerte.

Mehrzahl der Pegida-Demonstranten gar keine Christen

Der Sektenbeauftragte der sächsichen Landeskirche, Harald Lamprecht, sagt gemäß WamS, es gebe sicher eine Schnittmenge zwischen fundamentalistischen Positionen innerhalb des Christentums und den Pegida-Demonstranten. Besonders sei es „die Angst vor dem Islam und vor einer Überfremdung durch vermeintlich zu viele Flüchtlinge“.

Lamprecht seien in einigen Gemeinden in Sachsen rechte Ressentiments begegnet. Die meisten Pegida-Demonstranten seien jedoch gar keine Christen, sondern entstammten laut Lamprecht „dem religionsdistanzierten bis dezidiert religionskritischen Milieu des sächsischen Normal-Atheismus“. Die Demonstrationen bezeichnete er als „Wallfahrtsort für Menschen“, die „ihr Unbehagen nach außen tragen wollen“. Er persönlich sei erschrocken über die vielen rassistischen Aussagen in dem Umfeld von Pegida.

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„Pegida instrumentalisiert konservative Themen“

Der Vorsitzende der Deutschen Evangelische Allianz, Michael Diener, sprach sich diese Woche im pro-Interview dagegen aus, dass Christen bei den Kundgebungen mitlaufen sollten. Pegida steht für die Ablehnung von Gender Mainstreaming oder die Ausweisung von Hasspredigern – konservative Anliegen vieler Frommer, lange bevor es Pegida gab.

Diener sagt, Pegida instrumentalisiere die konservativen Themen: „Sie sprechen da Themen an, die generell derzeit eine hohe Relevanz in der Gesellschaft haben. Denken Sie an Gender und damit verknüpfte Familienpolitik.“ Der Allianz-Vorsitzende findet es bedrohlich, dass es zwischen konservativen christlichen Überzeugungen und radikalen rechten Bewegungen eine große Übereinstimmung in diesen Fragen gebe. Bei Pegida säßen eindeutig rechtsgerichtete Kräfte mit im Boot. „Die bedienen sich der Themen der Konservativen und instrumentalisieren sie so.“

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