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Pfingsten in Bobengrün: Wann trägt man schon mal ein Sofa durch den Wald?

Es ist Pfingstsonntag und ohne lange zu überlegen, mache ich das, was ich am Pfingstsonntag immer mache. Fast so terminiert wie das Weihnachtsfest packe ich meinen Rucksack. Ich fahre nach Bobengrün.

Von Silke Meier

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Mit dabei sind eine Iso-Matte, Getränke und Verpflegung, ein Hut, die Bibel und sonst nix. Diesmal vergaß ich die Sonnenmilch. Und die hätte ich unbedingt gebraucht. Lichtschutzfaktor 20. Mindestens…

Bis zur Autobahnausfahrt Naila ist noch alles ganz normal. Es ist eine Autobahn und auf der fahren Autos. Dann aber, als ich die Autobahn verlasse, verdichten sich die Fahrzeuge mit den Fisch-Aufklebern auf der Heckscheibe. Auffallend viele haben das Hofer Kennzeichen (HO) und als Wahlkennzeichen LY. Macht dann HOLY auf dem Nummernschild. Eine Botschaft für Insider ist das die bedeutet: Ich bin aus dem Landkreis Hof und gehöre dazu. Zu den Christen. Und somit fahre ich an Pfingsten nach Bobengrün.

„Hören, was Jesus sagt“

Dort ist dann gar nix mehr normal. Tausende von Pilgern wandern den Berg rechts des Froschbachtals hinauf. Mit Klappstühlen, Babytragen, Gehstecken. Barfuss, in Gummistiefeln und mit diesem erwartungsfrohen Lächeln auf den Lippen, dass man sich wieder trifft. Die hoffnungsvolle Gnade ist es, ein weiteres Jahr in Gottes Hand gelebt zu haben, die hier oben, auf den sanften Gipfeln im Frankenwald, so fröhlich macht. Leben mit einem Gott, der es gut meint mit den Menschen. “Hören, was Jesus sagt” ist das Motto der Pfingsttagung 2010.

Hören gelingt mir an diesem Vormittag auch besser als sehen. Denn es ist ein weißer Schirm mit blauen Punkten, der unweit vor mir aufgespannt wird. Sonnenschutz, der mir nichts bringt, aber die Sicht versperrt. Egal, ich höre, wie Jesus zitiert wird: “Habt keine Angst, ich bin´s” Ein Wort, das in dieser Vollmacht tatsächlich  nur Gott sagen kann. Ich bin´s.

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Eine Hummel kommt mich besuchen. Ich mag Hummeln. Kein anderes Insekt hat so ein schönes, weiches Fell. Die Hummel bleibt bei mir, als ich über die Predigt nachdenke. Jesus sagte einmal “Komm”. “Auch, wenn du noch in einem Boot mit Menschen sitzt, die dich nicht loslassen wollen”, höre ich. “Komm”  wird mir zum geflügelten Wort dieser Pfingsttagung. Die Hummel ist auf einmal verschwunden.

„Komm!“

Dann mache ich mich auf den Weg ins Froschbachtal. Ich möchte bei dem Indiaca-Turnier zusehen. Es ist herrlich, die Mannschaften zu beobachten, dabei im Gras zu sitzen und ein Picknick zu machen. Doch es kommt anders. Ich treffe einen alten Freund. Nicht er ist alt (ein bisschen schon ,) aber die Zeit, “unsere Zeit”, liegt viele Jahre zurück. All die Pläne für die Mittagspause werfe ich über Bord und komme, als er mir winkt. “Komm”, da ist es wieder, das Wort. Und es ist da, dieses Gefüge, dass es allein wegen Pfingsten gibt. Als die Kirche geboren wurde und Gottes Geist zu den Menschen kam. Die Gemeinschaft der Christen begann. Heute noch, zwanzigzehn, begegnen und treffen sie sich. Wenn zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind. Meine Begegnung am Pfingstsonntag-Mittag fühlt sich an wie ein wunderschönes Geburtstagsfest…

Kurz vor der Festversammlung am Nachmittag suche ich wieder ein Plätzchen am Tagungsgelände. Ich bräuchte dringend Sonnemilch! Ich sehe, wie eine Couch den Berg hinauf getragen wird. Wahrscheinlich in den Schatten. Die Posaunenbläser spielen, die Predigten beginnen und mein Sonnenbrand wird röter. Gerhard Hägel dankt, mit bewegter Stimme, all denen, die seit 65 Jahren jede Pfingsttagung besucht haben. Er fragt ab, wie viele das seien. Weit mehr Hände gehen nach oben, als ich erwartet hätte. Applaus brandet auf. Der Wind weht, als sich mehr als 10.000 Menschen erheben und “Nun danket alle Gott” singen. Dann gehen sie auseinander. Ein jeder an seinen Platz. “Komm”.

QuelleJesus.de

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