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Politiker und Christ: Altbundespräsident Richard von Weizsäcker gestorben

Altbundespräsident Richard von Weizsäcker ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 94 Jahren. Als überzeugter Christ engagierte er sich auch in der Evangelischen Kirche.

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Richard von Weizsäcker wurde am 15. April 1920 in Stuttgart geboren. Nach dem Abitur studierte er in Oxford und Grenoble und leistete von 1938 bis 1945 Militärdienst. 1954 trat der promovierte Jurist in die CDU ein. Sein politisches Engagement führte ihn nach Tätigkeiten in der Wirtschaft 1969 in den Bundestag, bis er 1981 zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt wurde. 1984 wählte ihn die Bundesversammlung zum sechsten Bundespräsidenten, nachdem er 1974 noch gegen Walter Scheel unterlegen war. 1989 wurde Weizsäcker wiedergewählt. Seit 1953 war er mit seiner Frau Marianne verheiratet. Aus der Ehe stammen vier Kinder.

1962 trat Weizsäcker dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags bei, dessen Präsident er von 1964 bis 1970 sowie 1979 bis 1981 war. Dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gehörte Weizsäcker von 1969 bis 1985 an. Der Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm, sagte über den Protestanten Weizsäcker: "In seiner Person hat die Kirche ausgestrahlt, wovon sie spricht." Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, nannte ihn einen "Mann des offenen Wortes, der aus der Kraft des Gebets gelebt und gehandelt hat".

Weltweite Beachtung fand Weizsäckers Rede zum zum 40. Jahrestag der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945. Der damalige Bundespräsident hatte ihn als einen "Tag der Befreiung" vom menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft" bezeichnet. Und weiter: "Wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang."

Bundespräsident Joachim Gauck nannte Weizsäcker einen "Zeugen des Jahrhunderts". "Für die meisten Menschen war er eine moralische Instanz", schrieb er in einer Kondolenz an die Witwe Marianne. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in Berlin, Weizsäcker habe Orientierung geben wollen und diesen Anspruch glanzvoll erfüllt: "Über Jahrzehnte hat er seinen hohen Intellekt, seine natürliche Würde, seine große Begabung für die politische Rede in den Dienst unserer Demokratie gestellt."

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SPD-Chef Sigmar Gabriel erklärte: "Richard von Weizsäcker hatte die Gabe und den Intellekt, den Menschen Orientierung zu geben und Deutschland in der Welt würdig zu vertreten." Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) schrieb in einem Beitrag für die "Bild am Sonntag", Weizsäcker habe für das Ansehen Deutschlands in der Welt Großes geleistet.

(Quelle: epd)

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