Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hält einen Kirchenaustritt für unvereinbar mit dem christlichen Glauben.
«Wir können unseren Glauben nicht ohne Kirche leben», schreibt der rheinische Präses in einem Beitrag für das evangelische Monatsmagazin «chrismon» (Juni-Ausgabe). Seiner Kirche sei man durch die Taufe lebenslang verbunden – anders als einem Fußballverein oder einer politischen Partei.
Angesichts von Missbrauchsfällen, aber auch Enttäuschungen im Gemeindealltag, stelle sich für manche die Frage, ob man «Glied am Leib Christi» sein könne, ohne einer konkreten Kirche anzugehören, führt der Präses aus. Es erscheine dann «verlockend, aus der Kirche auszutreten und nur noch kirchliche Veranstaltungen wahrzunehmen, die uns zusagen». Dies sei aber mit dem christlichen Glauben unvereinbar. «Unser Glaube braucht eine kirchliche Heimat, und unsere Kirchen brauchen kritisch-solidarische Gläubige», schreibt Schneider.
(Quelle: epd)