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Reformationsjubiläum: „Unglaubliche Chance“ für gemeinsames Abendmahl

In Berlin riefen am Mittwoch prominente Vertreter aus katholischer und evangelischer Kirche Christen beider Konfessionen zum gemeinsamen Abendmahl auf, auch gegen den Widerstand der Kirchenoberen.

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Die Kirche könne nicht noch einmal 500 Jahre warten, sagte die evangelische Theologin und langjährige Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne). „Wenn das kommende Jahr genau so endet, wie die Kirche hineingehen wird, haben wir eine unglaubliche Chance verpasst.“

Gemeinsam mit dem Jesuitenpater Klaus Mertes verfasste die frühere Grünen-Politikerin unter dem Titel „Ökumene in Zeiten des Terrors“ eine Streitschrift für die Einheit der Christen, die von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) vorgestellt wurde.

Der Weg zur Einheit der Kirchen ist trotz ökumenischer Bewegungen an der Basis noch nicht geebnet. Kirchenrechtlich ist nach wie vor ein gemeinsames Abendmahl nicht möglich, unter anderem weil die katholische Amtskirche es ablehnt, Nicht-Katholiken zur Eucharistiefeier zuzulassen.

Mit dieser Haltung werde 2017 ein „eindrucksvoll trauriges Jubiläum“, sagte der Katholik Lammert. Die Frage, ob Katholiken und Protestanten gemeinsam das Abendmahl feiern dürfen oder nicht sei „absurd“, das Ganze ein „skandalöser Zustand“. „Da müssen wir uns schon die Frage gefallen lassen, ob wir den Schuss nicht gehört haben“, sagte Lammert. Diese Art von Anachronismus verspiele die Glaubwürdigkeit des Christentums.

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Jesuitenpater Klaus Mertes, der als Direktor des Berliner Canisius-Kollegs 2010 als erster die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche öffentlich gemacht hatte, riet den Gemeinden, die Trennung nicht mehr zu akzeptieren. „Die Gemeinden sollen es tun und sich dabei nicht mehr verstecken“, forderte Mertes. Ob Taufe, Buße oder Abendmahl, keiner dürfe mehr ausgeschlossen werden.

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