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Rom: Papst Benedikt XVI. predigt in evangelisch-lutherischer Gemeinde

Papst Benedikt XVI. hat am Sonntag erstmals in seiner Amtszeit eine protestantische Kirche besucht. Gemeinsam mit der evangelisch-lutherischen Gemeinde von Rom feierte er in der Christuskirche einen Gottesdienst. In seiner Predigt forderte das Kirchenoberhaupt dazu auf, Fortschritte im Dialog der Kirchen anzuerkennen. «Zu allererst sollten wir dankbar sein, dass es so viel Einheit gibt.» Die Spaltung verdunkle jedoch das gemeinsame Zeugnis der Christen.

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  «Wir hören heute viele Klagen, dass die Ökumene zum Stillstand gekommen ist», sagte Benedikt in seiner frei auf Deutsch gehaltenen Predigt. Katholiken und Protestanten sollten jedoch vor allem bestehende Gemeinsamkeiten betonen. Sie sollten in aller Dringlichkeit für die Einheit beten.

 Der evangelische Pfarrer Jens-Martin Kruse beklagte in seiner Predigt Trennungen zwischen den Kirchen. Er forderte die Christen auf, «nicht nebeneinander herzugehen, sondern miteinander». Rund 26 Jahre nach dem Besuch von Papst Johannes Paul II. in der selben Kirche äußerte er die Hoffnung, dass Protestanten und Katholiken «die Einheit, von der wir leben, sichtbarer und wirksamer werden lassen». Christen unterschiedlicher Konfession täten einen grundlegenden Schritt aufeinander zu, wenn sie «im Leiden füreinander da sind und die Freude im Glauben miteinander teilen und feiern».

 Nach den Worten der Gemeindepräsidentin Doris Esch ermutigen die beiden Besuche von Benedikt und Johannes Paul II. in der Christuskirche die Lutheraner, «auf dem Weg der Ökumene weiterzugehen». Vorrang müsse dabei weniger das «Reflektieren unser unterschiedlichen Voraussetzungen» haben als das «gemeinsame Tun, um gemeinsam immer mehr glaubwürdig zu sein». Der Gemeindevorstand äußerte die Hoffnung, dass der Papst sich in der evangelisch-lutherischen Christuskirche der deutschsprachigen Gemeinde zu Hause fühlen könne.

 Die Gemeinde hatte Benedikt anlässlich des 25. Jahrestags des Besuchs seines Vorgängers vom Dezember 1983 in die Christuskirche eingeladen. Der heutige Papst hatte bereits 1998 als Präfekt der Glaubenskongregation mit dem damaligen evangelischen Berliner Bischof Wolfgang Huber, der später den Ratsvorsitz in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) übernahm, in der evangelisch-lutherischen Kirche in Rom über die Ökumene diskutiert.

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 Ursprünglich feierten die evangelischen Christen Gottesdienst in Räumlichkeiten der Preußischen Gesandtschaft auf dem römischen Kapitolshügel. Auf Wunsch der preußischen Diplomaten entsandte 1819 König Friedrich Wilhelm III. den ersten evangelischen Pfarrer nach Rom. Ein Grundstück für den Bau einer lutherischen Kirche wurde 1899 erworben, die Baupläne verzögerten sich jedoch, nicht zuletzt nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Erst 1922 wurde die Christuskirche eingeweiht.

(Quelle: epd)

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