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Rom: Papst Franziskus spricht zwei Vorgänger heilig

Papst Franziskus wird am Sonntag zwei seiner Vorgänger, die Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II., heiligsprechen.

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Nachdem römische Behörden zunächst von bis zu acht Millionen anreisenden Pilgern ausgegangen waren, rechnet das italienische Innenministerium mittlerweile mit 800.000 Gläubigen, darunter viele Johannes-Paul-II-Verehrer aus Polen.

 Erwartet werden zudem zahlreiche Staatsoberhäupter und Regierungschefs. Aus Polen nehmen Präsident Bronislaw Komorowski und seine Vorgänger Aleksander Kwasniewski und Lech Walesa an den Feierlichkeiten teil. Aus Deutschland wird der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, nach Rom reisen. Offen ist noch, ob der emeritierte Papst Benedikt XVI. an dem Fest für die zwei neuen Heiligen teilnehmen wird. Das ZDF überträgt die Doppel-Heiligsprechung ab 9.30 Uhr live in einem "ZDF spezial".

 Der Pole Karol Wojtyla (1920-2005) war 1978 als Überraschungskandidat zum Papst gewählt worden. Sein Pontifikat war eines der längsten in der Kirchengeschichte. Er starb am 2. April 2005 mit 84 Jahren nach langem öffentlichen Leiden.

 Angelo Giuseppe Roncalli (1881-1963) wurde 1958 zum Papst gewählt und gab sich den Namen Johannes XXIII.. Weit über die katholische Kirche hinaus geachtet ist der wegen seiner Bescheidenheit und Volksnähe beliebte Mann aus Bergamo, weil er das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) einberief. Die Reformversammlung beschloss grundlegende Veränderungen für die katholische Kirche wie die Anerkennung der Religionsfreiheit und die Verpflichtung zum Dialog mit anderen Kirchen und Religionen.

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 Die Heiligsprechung von Johannes Paul II. nur rund neun Jahre nach seinem Tod gilt als ungewöhnlich. Bereits 2011, sechs Jahre nach seinem Tod, war er seliggesprochen worden. Schon bei der Trauerfeier 2005 hatten viele Gläubige mit dem Ruf "Santo subito" eine sofortige Heiligsprechung gefordert. Sein Nachfolger, Benedikt XVI., beschleunigte das Verfahren.

 Der ehemalige Erzbischof von Krakau unterstützte aktiv die polnische Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc. Bei einer der von ihm eingeführten päpstlichen Massenveranstaltungen wurde er 1981 bei einem Attentat durch den türkischen Rechtsextremisten Mehmet Ali Agca schwer verletzt. Während seines Pontifikats unternahm er rund 100 Auslandsreisen.

 Der polnische Papst, in dessen Amtszeit die Teilung Europas überwunden wurde, galt wegen des strengen des Vorgehens des Vatikans etwa gegen Befreiungstheologen und Befürworter des Frauenpriestertums als theologisch konservativ. Wegen seines Charismas und seiner direkten Art, auf Menschen zuzugehen, genoss er große Popularität. Die Stadt Krakau plant für den 27. April eine Feier parallel zu der Zeremonie im Vatikan. Dort war Karol Wojtyla von 1964 bis zu seiner Papstwahl 1978 Erzbischof.

 Papst Franziskus hatte im Juli vergangenen Jahres das für die Heiligsprechung von Johannes Paul II. ausschlaggebende Wunder anerkannt. Dabei handelt es sich nach Auffassung der Ärztekommission der vatikanischen Selig- und Heiligsprechungskongregation um die medizinisch nicht erklärbare Heilung einer Frau aus Costa Rica nach einer schweren Hirnverletzung.

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 Johannes XXIII. wird hingegen heiliggesprochen, ohne dass zuvor ein zweites Wunder festgestellt worden wäre. Franziskus vertrat nach Vatikanangaben die Auffassung, dass dessen Tugenden hinreichend bekannt seien. Der als der «gute Papst» verehrte Italiener war bereits im Jahr 2000 selig gesprochen worden.

(Quelle: epd)

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