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Rom: Welternährungsgipfel endet ohne konkrete Ergebnisse

Ohne konkrete Ergebnisse ist am Mittwoch der Welternährungsgipfel in Rom zu Ende gegangen. Zum Abschluss des dreitägigen Treffens forderte der Generaldirektor der UN-Ernährungsorganisation (FAO), Jacques Diouf, eine deutliche Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion.

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 Besonders im südlichen Afrika sei die Lebensgrundlage der Kleinbauern durch den Aufkauf großer Flächen Agrarland durch internationale Konzerne bedroht. Auf diesen Flächen werde allein für den Export produziert, Kleinbauern stellten jedoch 70 Prozent der Armen der Welt dar.

 Kritik wegen mangelnder verbindlicher Zusagen des Treffens wies Diouf zurück. Ziel des Gipfels sei gewesen, das Bewusstsein für den Hunger weltweit zu stärken. Das Treffen sei zur Überprüfung und besseren Koordinierung der Aktivitäten von Regierungen und Institutionen wie Weltbank, europäischem Entwicklungsfonds und islamischer Entwicklungsbank im Bereich Ernährungssicherheit veranstaltet worden.

 Allerdings prangerte auch der Generaldirektor die Abwesenheit von Staats- und Regierungschefs aus westlichen Industrieländern an. «Delegationen mit niedrigem Niveau übernehmen keine Verpflichtungen», beklagte er. Am Gipfel nahmen rund 60 Staats- und Regierungschefs aus Schwellen- und Entwicklungsländern sowie rund 180 Minister der 192 FAO-Mitgliedsstaaten teil.

 Mit Blick auf das Ziel der Staatengemeinschaft, den Hunger in der Welt bis 2015 zu halbieren, sagte Diouf: «Die Verantwortung für Ernährungssicherheit tragen die Regierungen und die Menschen in den Ländern.» Die FAO verfüge nicht über die Mittel, den Kampf gegen den Hunger allein zu führen. Sie sei laut Statut vielmehr ein Forum für Diskussion.

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 Entwicklungsorganisationen äußerten sich enttäuscht über den Gipfel. Es seien keine greifbaren Ergebnisse erzielt worden, bemängelte Michael Windfuhr von «Brot für die Welt». Vielmehr seien in der Erklärung wie in den vergangenen Jahren viele zutreffende und ehrenwerte Ankündigungen enthalten. Jedoch kaum ein Land habe bisher einen wirkungsvollen Plan zur Hungerbekämpfung umgesetzt. Ein Gewinn sei allerdings, dass das Recht auf Nahrung auf diesem Gipfel als Richtschnur anerkannt worden sei, betonte Windfuhr.

 Die Hilfsorganisation Oxfam bemängelte, dass die Länder zwar ihren Willen, die Zahl der Hungernden bis 2015 zu halbieren, erneuert hätten. Konkrete Finanzzusagen oder Aktionspläne seien jedoch ausgeblieben. «Die Erfahrung zeigt, dass solche vagen Erklärungen meistens wenig bringen», sagte Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale. Zudem kritisierte die Organisation die fehlende Unterstützung für nachhaltige Anbaumethoden. «Wir brauchen keine Gentechnik, um den Hunger zu bekämpfen», sagte Wiggerthale. Vielmehr werde der Hunger langfristig reduziert, wenn auf traditionelles Saatgut gesetzt und auf Pestizide verzichtet werde.

(Quelle: epd)

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