Mit einem Gottesdienst in der Duisburger Salvatorkirche ist am Sonntag ein neuer Pilgerweg durch das Ruhrgebiet eröffnet worden.

«Pilgern ist in», sagte die Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Petra Bosse-Huber, in ihrer Predigt zur Eröffnung. «Die Menschen machen außerordentliche Erfahrungen, sie entdecken eine für sie völlig unbekannte Welt.»

Der Pilgerweg ist ein zentraler Beitrag der evangelischen Kirche zum Kulturhauptstadtjahr im Ruhrgebiet. Unter dem Motto «Pilgern im Pott» führt der Weg über rund 200 Kilometer von der Emschermündung in Dinslaken nach Holzwickede, der Quelle des Flusses. Es gibt ab Dinslaken eine Nord- und eine Südroute, die an der Quelle wieder aufeinander treffen. Die Wege sind nicht gekennzeichnet, jedoch in dem Buch «Pilgern im Pott» mit allen zusätzlichen Informationen verzeichnet.

24 Pilgerkirchen finden sich entlang der Reiseroute. Dort finden die Wanderer Unterkünfte und die Möglichkeit sich zu versorgen. Weitere Informationen erhalten die Reisenden in Pilgerbüros, wo sie auch Pilgerpässe, Informationen zu beteiligten Kirchen und zu Führungen bekommen können.

In ihrer Predigt erinnerte Bosse-Huber an die ersten Ostermärsche in den 1960er Jahren, die ein Zeichen gegen Rüstung und atomare Bedrohung setzen sollten. «Diese politischen Pilgerwege wurden zu einem Vorbild für viele Protestpilgerwege wie ökumenische Friedensmärsche oder Kreuzwege.»

Sie sprach sich dafür aus, die Tradition der politischen Pilgerreise wieder aufleben zu lassen. «Vielleicht sollten wir diese Form des Pilgerns wieder neu entdecken, wenn wir diese Woche die Erfahrung machen mussten, dass Deutschland bei den Rüstungsexporten weltweit auf Platz drei liegt.»

(Quelle: epd)