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Sachsen: Kirche will Pfarrhäuser für homosexuelle Paare öffnen

Die sächsische evangelische Kirche will ihre Pfarrhäuser für homosexuelle Paare öffnen. Pfarrerinnen und Pfarrern in eingetragenen gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften soll künftig in Einzelfällen gestattet werden, im Pfarrhaus zusammenzuleben, teilte die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens am Samstag in Dresden mit.

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 Voraussetzung sei die einmütige Zustimmung des Kirchenvorstandes. Auf diesen Kompromiss habe sich die Kirchenleitung bei einer Klausurtagung verständigt.

 Die Kirchenleitung habe zugleich die bleibende Bedeutung der biblischen Ordnung von Ehe und Familie als Leitbild des Zusammenlebens von Frau und Mann bekräftigt, hieß es. Um der Einheit der Landeskirche willen blieben deshalb 2001 getroffene Feststellungen der Kirchenleitungen weiter bestehen. Anlass der Debatte ist der Gesetzentwurf der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für ein bundesweit einheitliches Pfarrerdienstrecht, der eine Öffnung der Pfarrhäuser für gleichgeschlechtliche Paare zulässt.

 Landesbischof Jochen Bohl erklärte, die stark gegensätzlichen Auffassungen in der sächsischen Landeskirche könnten nur durch ein gegenseitiges Respektieren und Achten der jeweils anderen Auffassung überwunden werden. «Ich hoffe, dass die Christinnen und Christen in den Kirchgemeinden unserer Landeskirche diese Entscheidung mittragen werden», betonte der Bischof. «Ich bin sicher, dass homosexuell geprägte Menschen, mit denen wir in der Gemeinschaft der Kirche verbunden sind, als Schwestern und Brüder im Glauben akzeptiert werden.»

 Im April soll der sächsischen Synode ein entsprechendes Ausführungsgesetz vorgelegt werden. Bischof Bohl hatte auf der Herbsttagung 2011 erklärt, dass eine Änderung des bestehenden Rechtszustandes nicht vorgesehen sei.

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 Bisher dürfen ordinierte Pfarrer in Sachsen, die in einer homosexuellen Beziehung leben, die kirchliche Dienstwohnung nicht gemeinsam mit ihrem Partner nutzen. Im Dezember hatte der Kirchenbezirk Leipziger Land in einem offenen Brief gefordert, ein gemeinsames Leben homosexueller Paare im Pfarrhaus zu ermöglichen. Gefordert wurden darin auch die Möglichkeit zur Homo-Ehe «ohne dienstrechtliche Konsequenzen» und die Segnung homosexueller Paare.

 Im Vorfeld der Klausurtagung der Kirchenleitung forderte der Verein CSD Dresden, die Diskriminierung homosexueller Paare in Sachsens Kirchen zu beenden und dem Beispiel anderer Landeskirchen zu folgen. «Öffnen Sie die Pfarrhäuser für schwule und lesbische Paare und ermöglichen Sie jedem homosexuellen Paar die Segnung im Rahmen eines Gottesdienstes», heißt in dem am Freitag verbreiteten Aufruf des Vereins, der die jährliche Homosexuellen-Parade zum Christopher Street Day organisiert.

(Quelle: epd)

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